SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler bei Susanne Schnabl am Dienstag im ORF-
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler bei Susanne Schnabl am Dienstag im ORF-"Report".
Screenshot ORF

100.000 Euro Zuschuss maximal für Häuslbauer erdachten die Sozialpartner als Hilfe für die marode Bauwirtschaft. Das sei kein sozialdemokratisches Modell, sagte SPÖ-Chef Andreas Babler dazu wahrheitsgemäß und holte sich prompt Watschen aus der eigenen Partei ab. "Ein Prosit der Gemütlichkeit" sangen die Genossen am politischen Aschermittwoch. Gemütlichkeit schaut anders aus. Wer es noch nicht glauben will, an dem Beispiel wurde deutlich: Vom Zauber des Anfangs ist nicht mehr viel übrig. Die parteiinternen Querschüsse werden sukzessive mehr. Die alte Zermürbungstaktik hebt wieder an, Babler steuert im Moment auf die Rendi-Wagner-Schleife zu.

Parolen, Beschwichtigungen, Phrasen

Und was macht Babler? Was er am besten kann: viel und schnell reden. Bei Susanne Schnabl im ORF-"Report" am Dienstag sprudelte es wieder nur so aus dem SPÖ-Vorsitzenden heraus. Viel Neues ließ sich aus dem Wortschwall nicht heraushören: "Die SPÖ ist gut aufgestellt." – "Wir sind auf einem guten Kurs." – "Wir wollen Menschen, die Leistung bringen, eine gesicherte Zukunft geben." Er wolle sich "klar positionieren" und nicht "irgendein Gewäsch von Koalitionsverhandlungen" präsentieren. Kanzler Karl Nehammer attestierte er "komische Ansagen", die FPÖ hält er für "eine Gefährdung der Demokratie". Parolen, Beschwichtigungen, Phrasen, Appelle, Attacken. Auf eine ähnliche Art und Weise reagierte auch seine Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner, wenn sie zu den innerparteilichen Auseinandersetzungen Stellung nahm.

Das Babler'sche Redetempo bedingte, dass man schnell mit den Themen durch war. "Es gibt Reibereien", gestand Babler zum Schluss noch ein und versprach: "Diese Partei wird in einigen Jahren ganz anders aussehen." – "In ein paar Jahren", wiederholte Schnabl. Die Skeptiker in der Partei hat Babler damit sicher nicht überzeugt. (Doris Priesching, 21.2.2024)