Wer passioniert die royale Berichterstattung verfolgt, hat sie schon vor Wochen aufgeschnappt: Die Vermutungen darüber, was mit Prinzessin Kate von Wales, vor ihrer Hochzeit mit Prinz William Kate Middleton, los ist. Also wirklich los ist – denn eigentlich hat der Palast sogar untypisch offen kommuniziert, warum die 42-Jährige seit bald drei Monaten keine öffentlichen Termine wahrgenommen hat. Sie erhole sich von einer "Operation im Bauchraum", und ihre Genesung würde wohl bis nach Ostern dauern. Während die Spekulationen um diese Abwesenheit bisher nur Insider des königlichen Klatschs und Tratschs umtrieb, hat die Frage um den Verbleib der Prinzessin diese Woche plötzlich die Timelines der sozialen Medien dominiert. Wie kam es dazu?

Video: Britische Prinzessin Kate aus Klinik entlassen
AFP

Die Timeline des Rätselns

25. Dezember 2023: Kate Middleton besucht mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern wie jedes Jahr am Weihnachtsmorgen den Gottesdienst in der Kirche in Sandringham. Es ist bis heute das letzte Mal, dass Kate gesehen wurde oder Bilder von ihr an die Öffentlichkeit gelangten.

Wo ist Kate Middleton Kate is missing
Prinzessin Kate mit ihren Söhnen Prinz Louis, Prinz George ihrem Mann Prinz William und Tochter Prinzessin Charlotte nach dem Weihnachtsgottesdienst in der Kirche St. Mary Magdalene in Sandringham in Norfolk.
AP/Kin Cheung

17. Jänner 2024: Der Palast gibt in einem Statement bekannt, die Prinzessin habe sich tags zuvor einer geplanten Operation im Bauchraum unterzogen. Näher wird nicht auf die Art des Eingriffs eingegangen. Die OP sei wie geplant verlaufen, allerdings müsse Kate bis voraussichtlich zehn Tage lang im Spital bleiben und sich anschließend bis nach Ostern abseits der Öffentlichkeit erholen. Innerhalb kürzester Zeit beginnen in der Yellow Press erste Spekulationen über die Hintergründe des Eingriffs. Nur wenige Stunden später gibt der Palast außerdem bekannt, dass sich auch König Charles wegen einer vergrößerten Prostata eine Woche später einer Operation unterziehen muss.

29. Jänner 2024: Der Kensington Palace gibt bekannt, dass Prinzessin Kate das Krankenhaus verlassen habe und sich nun zu Hause weiter erholen werde. Zuvor war sie im Spital zwar von ihrem Ehemann, nicht aber von ihren drei Kindern besucht worden. Was allerdings eine einfache Erklärung haben dürfte: Die Klinik, in der Kate behandelt wurde, erlaubt keine Besuche von Babys und Kindern.

1. Februar 2024: Die spanische Royals-Kommentatorin Choncha Cajella behauptet in einer TV-Sendung, bei Kates Operation habe es schwerwiegende Komplikationen gegeben. Sie sei danach in ein künstliches Koma versetzt worden. Der Palast dementiert kurz darauf, die Behauptungen würden jeglicher Grundlage entbehren.

5. Februar 2024: Neuigkeiten über den Gesundheitszustand eines anderen Royals lassen Kates Genesung in den Hintergrund rücken. König Charles sei an "einer Form von Krebs" erkrankt, heißt es aus dem Buckingham Palace. Um welchen Krebs es sich handelt, wird nicht näher benannt – allerdings sei es kein Prostatakrebs.

27. Februar 2024: Prinz William sagt kurzfristig seine Teilnahme an einem Gedenkgottesdienst für seinen vor einem Jahr verstorbenen Paten Konstantin II. ab. Der Palast gibt vorauseilend bekannt, Prinzessin Kate "erhole sich weiter gut", was allerdings die Spekulationen über einen Zusammenhang zwischen Absage und Kates Gesundheitszustand erst richtig anheizt.

Prinzessin Kate einen Monat vor Weihnachten beim Besuch einer Sozialeinrichtung in London.
AP/Frank Augstein

Die (un-)wahrscheinlichen Erklärungen

Schon ab dem Tag, an dem das Königshaus die Öffentlichkeit über Prinzessin Kates Operation informiert, äußern "Royals-Experten" ihre Zweifel. Viele glauben, die Operation sei weder geplant noch harmlos gewesen. Die einen spekulieren über einen Blinddarmdurchbruch, andere vermuten etwa eine Entfernung der Gallenblase. Zumindest, dass die OP keine Krebserkrankung zugrunde liege, gibt der Palast bekannt. Auch die Dauer ihres Spitalsaufenthalts und die angekündigte Pause bis nach Ostern finden viele verdächtig.

Tatsächlich gibt es allerdings keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass Prinzessin Kate sich nicht bloß ausgiebig von einem Eingriff erholt. Operationen bedeuten, auch wenn sie geplant und prinzipiell harmlos sind, körperlichen wie psychischen Stress. Womöglich nutzt die seit Beginn ihrer 20er in der Öffentlichkeit stehende Ehefrau des Thronfolgers den Anlass auch, um sich von den anderen Strapazen des royalen Alltags eine Auszeit zu genehmigen. Da sie bereits drei Schwangerschaften und Geburten im Fokus der Öffentlichkeit hinter sich hat, wollte sie mitunter eigentlich Spekulationen und ausschweifenden Berichten über ihren Gesundheitszustand entgehen. Was nun natürlich ins Gegenteil umgeschlagen ist.

Während die Klatschblätter die offenen Fragen um Kates Verbleib zum Anlass für dramatische Spekulationen nehmen, reagieren User in sozialen Medien dagegen humorvoll auf das aufgeschaukelte Rätselraten. So vermuten manche mit Augenzwinkern, Prinzessin Kate könnte sich selbst einen "Brazilian Butt Lift", also eine operative Po-Vergrößerung, zum 42. Geburtstag im Jänner geschenkt haben. Da würde die durchschnittliche Genesungszeit nämlich auch in etwa bis Ostern dauern.

Andere halten es für möglich, dass Kate schlicht einen Karrierewechsel in den Hochadel des Metal anstrebt. Es könne ja kein Zufall sein, dass die Metal-Band Slipknot sich gerade erst von ihrem langjährigen Schlagzeuger getrennt hat.

Auch eine für viele nachvollziehbare Öffentlichkeitspause nach einem allzu mutigen Frisurenexperiment wird für möglich erachtet. Bis ein unschmeichelhafter Pony rausgewachsen ist, können schon einmal ein paar Monate vergehen.

Am Ende des Tages machen sich die meisten User allerdings über sich selbst und ihre plötzliche Begeisterung für das rätselhafte Verschwinden von Prinzessin Kate lustig.

Bleibt zu hoffen, dass die Prinzessin die Spekulationen über ihren Gesundheitszustand mit ebenso viel Humor nimmt. Oder dass sie ihre Auszeit gleich ganz ohne Internet und Yellow Press verbringen kann. (Antonia Rauth, 29.2.2024)