Was hat unsere Arbeit mit der Klimakrise zu tun? "Sehr viel", sagt der deutsche Arbeitsforscher Hans Rusinek. Denn wie wir heute arbeiten, sei zerstörerisch – für uns und für unseren Planeten. Unser Wirtschaften würde zu einem übermäßigen Konsum und einer Ausbeutung von Ressourcen führen. Dennoch gehe es bei der Zukunft der Arbeit selten auch um die Zukunft des Planeten. "Wir haben uns in die Klimakrise hineingearbeitet und müssen uns auch wieder aus ihr herausarbeiten", fordert Rusinek.

Wie soll das funktionieren? Eine pauschale Reduzierung der Arbeitszeit wie eine Viertagewoche hält Rusinek, der an der Universität St. Gallen forscht und auch als Berater tätig ist, nicht für zielführend. "Dieser Ansatz ist ein wenig elitär, weil viele Menschen nicht einfach so ihre Arbeitszeit reduzieren können." Stattdessen brauche es eine neue Balance in der Arbeit selbst: Nicht nur ein gehetztes Abarbeiten, sondern auch Phasen der Reflexion und Regenerierung innerhalb der Arbeitszeit. Das könne die Möglichkeit bieten, neuen Sinn in der Arbeit zu finden und durch die eigene Arbeit vielleicht auch einen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise zu leisten.

Arbeit, Zukunft
Der Arbeitsforscher Hans Rusinek hält wenig von der klassischen "Work-Life-Balance". "In der Arbeit passiert ja das Leben", sagt er.
Heinrich Holtgreve

Im Podcast spricht Rusinek außerdem über sein kürzlich erschienenes Buch "Work-Survive-Balance", die Bedeutung von Green Jobs und darüber, warum er keinen Generationenkonflikt in der Arbeitswelt erkennen kann. (Podcast: Jakob Pallinger, 1.3.2024)