Drei Dinge brauche es, um Krieg zu führen, erklärte der habsburgische Feldherr Montecuccoli im 17. Jahrhundert seinem Kaiser: Geld, Geld und noch mehr Geld. Ein Diktum, das bis heute gilt. Auch und vor allem für die Ukraine. Seit zwei Jahren muss das Land einen Aggressor abwehren, dessen Wirtschaftskraft zwar gerade einmal jener Spaniens entspricht, der dafür aber einen Gutteil seines Budgets in Waffen investiert.

Bisher haben vor allem die USA die Ukraine am Leben erhalten: In absoluten Zahlen hat das Land fast dreimal so viel Hilfe geschickt wie etwa Deutschland. Weil Donald Trumps Lakaien im Kongress aber seit Monaten weitere Hilfen blockieren, gehen der Ukraine langsam, aber sicher die Waffen aus.

Austin und Umjerow
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow nicht viel anzubieten.
AP/Michael Probst

Viel mehr als Durchhalteparolen hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin daher auch nicht im Gepäck, als er am Dienstag beim Treffen der Unterstützer im deutschen Ramstein eintraf. Eine Antwort auf die Frage, wie Europa so schnell den Wegfall der USA kompensieren soll, blieb er schuldig. Vermutlich, weil es keine gibt.

Wladimir Putin lacht sich derweil ins Fäustchen. Trumps Getreue erweisen sich als seine wertvollste Geheimwaffe. Je länger sie blockieren, desto besser für Russland. Schon jetzt verfügt Kiew kaum mehr über genügend Munition, um den russischen Vormarsch aufzuhalten. Im Frühling dürften Putins Truppen erneut in die Offensive gehen. Und niemand weiß, wo sie stoppen. All das Geld, das bisher in die Ukraine geflossen ist, war dann umsonst. (Florian Niederndorfer, 19.3.2024)