R.I.P. Roller. Wieder müssen E-Scooter-Firmen in Wien aufgeben.
IMAGO/Sabine Gudath

Man kann wirklich wegen allem sudern. Aber bei einer Sache, da sind sich die meisten Wienerinnen und Wiener einig: E-Scooter sind zum Speiben, wie man hierorts gerne sagt. Nicht nur, weil sie oft in alkoholisiertem Zustand genutzt werden. Sie stehen dort herum, wo sie nicht stehen sollten. Sie sind nicht so umweltfreundlich, wie oft getan wird. Wenn man sie nicht gerade benutzt – hoffentlich nüchtern, realistischerweise aber nicht –, dann sind sie das ideale Hassobjekt.

Halleluja, könnte man deshalb rufen, nachdem die Stadt Wien den Vertrag mit dem Anbieter Superpedestrian gekündigt hat. Zuvor hatte sich das Unternehmen Bird aus der Stadt zurückgezogen. Die Firma Tier musste im Vorjahr daran glauben. Die Anbieter, sie kommen und gehen – und was bleibt? Ganz offensichtlich die Nachfrage nach der sogenannte Mikromobilität: weder Autos noch Öffis, sondern Fortbewegungsmitteln, mit denen man noch den letzten Kilometer oder schlecht angebundene Ziele hinter sich bringen kann.

Anstatt dieses Feld profitorientierten Privatunternehmen – mit denen es offensichtlich laufend Probleme gibt – zu überlassen, sollte die Stadt Wien ihre Verkehrspolitik überdenken. Man stelle sich etwa ein Wien vor ohne E-Scooter. Dafür aber mit besseren Radwegen, einem flächendeckenden, simplen und vor allem praktischen Netz an städtischen Fahrrädern, von denen es aktuell zu wenige gibt – und vielleicht sogar mit nichtelektrischen Tretrollern. Wir würden trotzdem sudern. Aber Wien wäre ein Stückchen moderner. (Muzayen Al-Youssef, 25.3.2024)