Hund im Bett: Ja oder nein?
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Pro

Mit dem Beschluss von meiner besseren Hälfte und mir, uns einen Hund zuzulegen, gingen große Vorsätze einher. Wir wollten bei der Erziehung ganz genau sein, den Hund keine Möbel oder Textilien ankauen lassen und ihn auch nicht im eigenen Bett dulden. An­dere Hundebesitzer versuchten uns klarzumachen, dass dies unmöglich einzuhalten sei. Wir aber versicherten einander, standhaft zu bleiben. Und ließen uns dann ganz schön weichklopfen. Lediglich beim Bettverbot blieben wir hart.

Bis vor kurzem einmal die Schlafzimmertür versehentlich nur angelehnt war. Der Hund, o Wunder, fand seinen Weg schnurstracks ans Fußende unseres Bettes. Aufgrund allgemeiner Erschöpfung beschlossen wir, ihn ausnahmsweise dort liegen zu lassen. Dass aus der Ausnahme in nur wenigen Tagen die Regel wurde, brauche ich wohl nicht zu erklären. Seither bin ich überzeugt: Die eigenen Haustiere nicht im Bett schlafen zu lassen ist lediglich ein Zwischenschritt – auf dem Weg zum gemein­samen Kuscheln. (RONDO, Julian Umhaller, 6.4.2024)

Kontra

Wer mehr mit einem Hund zu tun hat, weiß: Er liebt bedingungslos, Sauberkeit gehört aber nicht zu seinen Stärken. An erholsamen Schlaf ist mit einem Hund im Bett nicht zu denken, vielmehr spielt das Kopfkino einen argen Albtraum: Bei der Gassi-Runde steckt der Hund seine Schnauze in Hinterlassenschaften anderer. Die Pfoten nehmen alles mit, was der Boden so zu bieten hat. Und ja, immer wieder bekommt das Fell auch was beim Pipimachen ab. Selbst gesehen!

Und jetzt ist er in meinem Bett? Eine wie ich, der es schon beim Gedanken daran, jemand könnte es sich mit Straßenkleidung auf meiner Matratze gemütlich machen, mental die Zehennägel aufrollt, braucht keinen Vierbeiner im Schlafzimmer. Katzen sind da auch nicht viel besser: Will ich wirklich neben jemandem schlafen, der vielleicht gerade von Würmern befallen ist? Sicher nicht. Im Zweifelsfall halte ich also lieber Abstand! Deshalb gilt für Hund und Katz’ in meinem Bett die gleiche Regel wie im Supermarkt: Wir müssen draußen bleiben. (RONDO, Nina Schrott, 6.4.2024)