Mit der Globalisierung ist es so eine Sache. Die Politik und auch viele Unternehmer finden sie gut, solange man selbst profitiert. Wenn die Globalisierung aber auch mehr Wettbewerb bedeutet und die eigene Marktposition bedroht, ist Schluss mit dem Wunsch nach wirtschaftlicher Offenheit.

Gut zeigt sich das aktuell am Beispiel des drohenden Handelskonflikts zwischen der EU und China rund um Elektroautos. Die EU erwägt, Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge einzuheben, um Europas Autobauer zu schützen.

Die Zahl der verkauften E-Autos ist 2023 weltweit und in der EU stark gestiegen.
Rupert OberhŠuser via www.imago

Diese Maßnahme wird angedacht, nachdem die europäischen Hersteller über Jahre exzellente Geschäfte mit ihren Verbrennern in China gemacht haben. Bis zu 800.000 Pkws wurden seit 2013 jährlich aus der EU in die Volksrepublik exportiert, dazu kommen mehr als vier Millionen in China hergestellte Autos der europäischen Autobauer. Einen guten Teil ihrer Gewinne erwirtschaften VW und Co in China.

Zölle jetzt einzuheben, da China selbst Marktanteile in Europa mit Elektroautos erobert, wäre aber nicht bloß heuchlerisch. Es wäre fatal für Konsumentinnen und Konsumenten, weil sich Elektroautos verteuern würden. Das würde die Klimawende verzögern. Am Ende würden selbst Europas Autobauer verlieren, weil weniger Konkurrenz dazu führt, dass Betriebe weniger innovativ sein müssen. Kurzum: Zölle einzuführen ist eine miserable Idee. (András Szigetvari, 5.4.2024)