Bob Iger mit Star Wars Strormtrooper
Das Disney-Imperium rund um CEO Bob Iger will in ausgewählten Ländern außerhalb der USA auch lokale Inhalte anbieten.
APA/AFP/TOLGA AKMEN

Nach Vorbild der Konkurrenz hatte auch Disney Plus mehrfach angekündigt, gegen die Weitergabe von Passwörtern, also das Accountsharing, vorgehen zu wollen. Nun hat Disney-CEO Bob Iger in einem Interview mit CNBC einen konkreten Zeitplan angekündigt: Ab Juni soll dies in den ersten Staaten unterbunden werden, der Rest der Welt soll im September folgen.

Die Regeln gegen Passwortsharing per se sind nicht neu, so wurden sie laut einem Bericht von "The Verge" für neue Kunden bereits am 25. Jänner festgelegt, für bestehende Abonnenten gelten sie sei 14. März. Nun gibt es laut Iger einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung. Unklar ist noch, wann die Maßnahmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzt werden.

Vorbild Netflix

Mit diesem Schritt folgt Disney Plus dem Vorbild von Netflix. Dort verursacht das Teilen eines Accounts auch in Österreich seit Mai 2023 zusätzliche Kosten für die Kunden. Vor dem Ende des Passwortsharings hatte es geheißen, dass Netflix in rund 100 Millionen Haushalten mit den Anmeldedaten anderer Personen genutzt wird.

"Netflix ist der Goldstandard des Streamings", sagt Iger zu CNBC und bezieht sich damit auf die klare Marktführerschaft des Konkurrenten: "Sie haben in vielerlei Hinsicht phänomenale Arbeit geleistet."

Disney Plus wurde im Jahr 2019 gestartet. "Seitdem haben wir mehr Geld verloren, als wir erwartet haben", sagt der CEO im Interview mit dem TV-Sender. Im vierten Finanzquartal dieses Jahres soll der Streamingdienst nun profitabel werden, nachdem die Division im vergangenen Quartal rund 130 Millionen Dollar Verlust gemacht hat.

Mehr lokale Inhalte

Doch Disney Plus soll nach Igers Plänen nicht nur profitabel sein, sondern auch ein starkes Wachstumsgeschäft werden. Das soll durch mehr "Engagement" – also die Zeit, die Menschen auf der Plattform verbringen – erreicht werden, hilfreich soll dabei auch die Verschränkung des Hulu-Programms mit jenem von Disney Plus sein.

Auf der anderen Seite sollen die Marketingkosten reduziert werden. Außerhalb der USA will man in manchen Märkten gezielt mit lokalen Programminhalten punkten. Und schließlich soll auch das Verbot von Accountsharing zum Erreichen der Geschäftsziele beitragen. (stm, 5.4.2024)