Die Skyline österreichischer Orte besteht häufig aus dem Kirchturm und dem Lagerhausturm. So auch in der niederösterreichischen Gemeinde Markersdorf-Haindorf, wo der Lagerhausturm allerdings viele Jahre lang leerstand. Aus dem Getreidespeicher wurde nun ein modernes Multifunktionsgebäude. Ganz oben befindet sich ein Trauungssaal mit Blick ins Alpenvorland.

Eine Luftaufnahme auf das Ortszentrum von Markersdorf-Haindorf, in der Mitte ist der neu gestaltete Lagerhausturm zu sehen, auf der linken Seite der Kirchturm.
Der alte Lagerhausturm muss erhalten bleiben, das war eine Voraussetzung für die Neugestaltung des Ortskerns.
Werner Jäger

Baulich sei die Umnutzung herausfordernd gewesen, berichtet der Architekt Christian Galli: Der Turm musste völlig entkernt werden und sechs neue Etagen eingezogen werden, außerdem für die Fenster Löcher in die Außenmauern geschnitten werden. Statisch sei der Turm in Markersdorf-Haindorf aber einwandfrei gewesen, erzählt der Architekt, das sei nicht bei allen Lagerhaustürmen des Landes der Fall.

Neben dem Trauungssaal ganz oben sind im neuen Wahrzeichen auch eine Gastroküche und eine Bibliothek entstanden, angeschlossen an den Turm wurde außerdem ein neues Gemeindeamt gebaut. Im neuen Ortskern sind darüber hinaus 28 Wohnungen des Projektpartners Gedesag entstanden, dazu eine Trafik, eine Kinderbetreuungseinrichtung und Coworking-Plätze.

Am Pfingstsonntag wurde das neue Zentrum feierlich eröffnet, das die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger jahrelang beschäftigt hat. "Unser Ziel war, den Ortskern zu beleben und unseren Nahversorger zu halten", sagt Bürgermeister Friedrich Ofenauer (ÖVP). Vier Millionen hat seine Gemeinde investiert, zwei Millionen kamen vom Land. Im Coworking-Space sind aktuell noch Tische frei, vier Wohnungen sind außerdem noch zu haben. (Franziska Zoidl, 25.5.2024)