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Gerhard Franz Walter wird seine Karriere am Klinikum Kassel fortsetzen.

Foto: apa/HAPPE
Graz - Der bisherige Rektor der Medizinischen Universität Graz, Gerhard Franz Walter, wird seine Karriere mit Herbst in Deutschland fortsetzen. Am Klinikum Kassel wird Walter mit 1. Oktober Direktor des Instituts für Pathologie. Er soll aber auch "in einer leitenden Funktion" an einer möglichen Neuordnung des gesamten Klinikums mitarbeiten, erklärte Walter im APA-Gespräch. Er hatte sich im Zuge einer Neuausschreibung um den Rektorposten der Med Uni nicht mehr beworben.

"Ich habe unter mehreren Angeboten dieses aus Kassel angenommen", so Walter, der sich auf seine neue, "nicht einfache, aber spannende" Aufgabe freut. Details konnte der Rektor noch nicht nennen: "Ich stehe derzeit noch in ständigen Gesprächen mit dem Klinikum."

Nicht als rektorwürdig befunden

Walter hatte sich im Frühjahr für eine weitere Funktionsperiode an der Med Uni Graz beworben - der Senat hatte ihn aber offenbar nicht als rektorwürdig befunden und nicht in seinen Kandidaten-Vorschlag für den Uni-Rat aufgenommen. "Natürlich war ich nicht erfreut über das Auswahlverfahren", so Walter. Bei der darauf folgenden Neuausschreibung hatte sich der Rektor dann nicht mehr beworben.

Budget und Projekte

"Graz hat eine sehr interessante Universität, die in den kommenden Jahren noch besser werden kann", so Walter. Er wolle die Med Uni, wenn gewünscht, auch in Zukunft noch nach seinen Möglichkeiten unterstützen. Im Zwist gehe man sicher nicht auseinander, meinte der Rektor auf Nachfrage.

In den vergangenen Jahren hätte man die Med Uni "gut ausgegründet und verselbstständigt", sagte Walter: "Das ist aber die Leistung von allen Mitarbeitern, nicht die des Rektors." Man habe z.B. ein Aufnahmeverfahren erstellt, das beispielgebend für Österreich sein könne; als erste österreichische Universität habe man das "Studium regulare" der Pflegewissenschaften angeboten.

Weiters habe man bereits viele Millionen Euro für den Bau des neuen Campus eingeholt und man sei relativ weit fortgeschritten in den Verhandlungen um die Grazer Chirurgie. Außerdem habe man eine der höchsten Steigerungen beim Grundbudget gehabt: Bis 2006 erhielt die Med Uni Graz 212,5 Mio. Euro vom Bund, ab heuer 253,8 Mio. Euro.

2003 Wahl zum Rektor

Walter (Jg. 1948) studierte Medizin und Zoologie/Biochemie in Graz. Er half hier u.a. beim Aufbau der Neuropathologie und der Errichtung des Laboratoriums für Neuropathologie. 1985 wurde er zum Direktor des Instituts für Neuropathologie an die deutsche Medizinische Hochschule Hannover (MHH) berufen und war dort auch Senator. 2003 fand dann seine Wahl zum ersten Rektor der neuen ausgegliederten Medizinischen Universität Graz statt. (APA)