Spannung zwischen Realität und Virtualität in "Gut gegen Nordwind" im Posthof.

Foto: Winkler
Zunächst lädt das gerade laufende Internationale Brucknerfest ins Haus zu einem verrückten Abend mit Toni Bartels. Wer den Multiinstrumentalisten kennt, weiß, dass es bei ihm nichts gibt, was nicht zum Klingen gebracht werden kann. Am 18., 20., 21. und 22. 9. (Jugendvorstellung um 15.00) erzählt er gemeinsam mit seinen beiden Mitmusikern die Geschichte des unter dem Virus des "Zwangsmusikalismus" leidenden Volksstammes der Yellow Hands. Von der Kaminblasebalgwandorgel zum Schaufelcello reicht der Erfindungsgeist, mit dem in der aufwändigen Inszenierung großteils bekannte Melodien zum Erklingen gebracht werden. Am 19. 9. erlebt dann mit Gut gegen Nordwind eine Posthof-Eigenproduktion ihre Uraufführung. Nach dem gleichnamigen Roman von Standard-Autor Daniel Glattauer schuf Regisseur Fabian Kametz mit den Schauspielern Anita Köchel und Edi Jäger eine faszinierende Bühnenadaption. Es geht um den Einfluss der elektronischen Medien auf unser Alltagsleben und auf uns als Menschen, um die Welt des Internets, die vielen Schutz, Rückzug und die wahre Realität für ihre Gefühle, Sehnsüchte und Fantasien ist. Glattauers Romanvorlage handelt von fehlgeleiteten nächtlichen E-Mails, aus denen sich eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Leo und Emmi entwickelt. Doch die heile virtuelle Welt für ein reales Date zu verlassen stellt die beiden vor große persönliche Probleme. Zu sehen ist diese Geschichte über die Spannung zwischen Realität und Virtualität bis 21. 9. (ecke, DER STANDARD/Printausgabe,18.09.2007)