Studienunterbrechungen
Wie aus der Online-Erhebung unter 9.000 Studenten sowie einer zusätzlichen qualitativen Befragung von 145 Studenten hervorgeht, fühlen sich acht Prozent aller Studenten bzw. 40 Prozent der gesundheitlich beeinträchtigten Studenten aufgrund ihrer Gesundheits-Probleme auch im Studium beeinträchtigt. An erster Stelle der Schwierigkeiten stehen Studienunterbrechungen aufgrund von Krankheitsschüben.
Weiters gibt es für mobilitätsbeeinträchtigte Studenten Probleme beim räumlichen Zugang zu Unis und Fachhochschulen (FH), für sehbehinderte Studenten Schwierigkeiten beim Zugang zu Information und bei der Studienadministration. Zudem benötigt diese Studenten-Gruppe für Prüfungsvorbereitungen oder andere Aktivitäten, z.B. Schreiben, oftmals mehr Zeit. Dies führt u.a. zu Problemen bei der Studienförderung, weil die zulässige Studiendauer überschritten wird.
Handlungsbedarf
Die Studierenden selbst sehen in der Befragung Handlungsbedarfs etwa bei der behindertengerechten Adaption der Gebäude, sie wünschen mehr Information und Beratung und fordern Berücksichtigung von Studienverzögerungen. Sie wünschen zudem Veränderungen in der Studienorganisation, etwa flexiblere Studiendauer, mehr Fernstudienelemente oder mehr Prüfungstermine. Die Studienautoren sehen aufgrund der sehr heterogenen Gruppe nicht einen "Königsweg" zur Verbesserung der Situation gesundheitlich beeinträchtigter Studierender. Unis und FH müssten flexibel auf die Anforderungen eingehen. Die IHS-Experten empfehlen bauliche Veränderungen, eine bessere Kommunikation mit den Studenten, verbesserte Beratungs- und Informationsangebote sowie Sensibilisierung der Lehrenden, das Schließen von Lücken im Fördersystem sowie eine einheitliche Neudefinition "gesundheitlich beeinträchtigter Studierender".
Auf Bedürfnisse verstärkt eingehen