Wien - Die Universitäten haben in den vergangenen beiden Jahren sowie heuer die Möglichkeit zu Platzbeschränkungen durchaus genutzt. Die bekanntesten Beispiele sind die Medizin-Eignungstests in Wien, Graz und Innsbruck, wo sich Tausende Studenten um die rund 1.500 Plätze bemühten. Auch die Universität für Veterinärmedizin führte aufwendige Aufnahmeverfahren durch. Schlagend wurden die Beschränkungen aber auch in Fächern wie der Pharmazie und der Biologie - an der Uni Wien traten heuer erstmals Zutrittshürden für die Publizistik in Kraft.

Deutsche NC-Fächer

Erlaubt sind Zugangsbeschränkungen nur in Humanmedizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin, Psychologie, Biologie und Pharmazie, für die in Deutschland ein Numerus Clausus (NC) gilt, sowie im ehemaligen NC-Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL) und in der Publizistik. Einschränkung: Die Anfängerzahl der vergangenen drei Jahre im betreffenden Fach darf nicht unterschritten werden.

Selektierende Psychologie

An der größten Universität des Landes, der Uni Wien, wurden die Beschränkungen in der Psychologie (600 Plätze) aufgrund des starken Andrangs bisher in jedem Jahr schlagend. In der Publizistik wurde die Platzzahl (962) dagegen erst heuer erstmals überschritten - dies aber gleich stark: Trotz noch laufender Anmeldefrist waren in der Vorwoche bereits rund 1.300 Studieninteressenten registriert. In der Pharmazie, der Biologie und der Molekularen Biologie sind die Kapazitätsgrenzen heuer vorerst noch nicht überschritten. 2005 wurde aber etwa auch in der Pharmazie und der Biologie die Beschränkung schlagend. Auch an den Unis Graz, Innsbruck und Salzburg traten Aufnahmeverfahren für Biologie, Pharmazie, Publizistik und Psychologie in Kraft - zum Teil traten aber zu den jeweiligen Prüfungen weniger Interessenten an als Plätze verfügbar waren.

Die einzelnen Zulassungsverfahren an den Unis unterscheiden sich deutlich - zum Teil sogar für dasselbe Fach. Besonders deutlich zeigt sich das in der Medizin, wo sich die drei Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck auf kein gemeinsames Modell einigen konnten. In der Psychologie gibt es ein ähnliches Bild: Zwar finden an den Unis Salzburg, Innsbruck und Graz am selben Tag Aufnahmetests statt, um Doppelbewerbungen zu verhindern. In Wien und Klagenfurt werden dagegen zunächst alle Studenten zugelassen, die Auswahl erfolgt aber während des ersten Semesters bzw. nach dem ersten Semester.

Methoden von Uni zu Uni verschieden

Unterschiedliche Verfahren existieren auch in der Publizistik und Kommunikationswissenschaft: An der Uni Salzburg gab es eine schriftliche Zulassungsprüfung (zu der allerdings weniger Interessenten kamen als Plätze verfügbar sind), in Wien und Klagenfurt werden dagegen alle Interessenten zugelassen und erst im Laufe des ersten Semesters selektiert. Studienwerber für die Pharmazie müssen an der Uni Graz nach einem zweiwöchigen Einführungsblock eine Prüfung über pharmazierelevante Grundbegriffe der Chemie und Biologie ablegen. In Wien und Innsbruck werden dagegen (im Falle der Überschreitung der Platzkapazität) alle Interessenten vorerst zugelassen, die Selektion erfolgt anhand der Studienleistungen im ersten Semester. In der Biologie erfolgt eine Auswahl jeweils anhand der Prüfungsergebnisse im ersten Semester. (APA)