Bis 2017 werde es nur noch 20 Prozent männliche Mediziner in Italien geben...
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Rom - Die italienische Ärztekammer schlägt wegen der rasant wachsenden Zahl von Ärztinnen Alarm. Schon heute sind 60 Prozent der Studierenden an den Medizin-Fakultäten Frauen. Bis 2017 werden nur 20 Prozent der ÄrztInnen Männer sein. Die Folge sei, dass es immer weniger Mediziner in traditionell männlichen Bereichen wie Urologie und Chirurgie gibt.

Von Führungspositionen bleiben Frauen jedoch weiterhin ausgeschlossen. Die Zahl der Oberärztinnen in den italienischen Krankenhäusern liegt unter dem europäischen Durchschnitt. Nur 8,3 Prozent der Ärztinnen startet eine Universitätskarriere. Von 2.018 ProfessorInnen an den medizinischen Fakultäten sind nur 167 Frauen.

"Frauen haben Sensibilität und sind öfter besser in der Lage, eine feinfühlige Beziehung zu den Patienten aufzubauen", sagte die Ärztin Marta Scorsetti. Die Ärztekammer warnte aber, dass man in den nächsten Jahren sogar "Quoten" in den Krankenhäusern einführen könnten, um Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu garantieren. (APA)