Die WU Wien zieht auf das Messegelände in den 2. Wiener Gemeindebezirk.

Foto: WU

Eine "sensationelle Location hat die Wirtschaftsuniversität Wien da ausgewählt", meint Wissenschaftsminister Johannes Hahn bei der Präsentation des neuen Standortes in der Messe-Südportalstraße im 2. Wiener Gemeindebezirk. Dass der Prater vor der Haustür liegt, war jedoch nur eine Draufgabe für die Entscheidung. "Die wichtigsten Kriterien waren die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Umsetzung unseres Raumkonzeptes", erklärt WU-Rektor Christoph Badelt. Drei Standorte standen in der Endauswahl zur Debatte, die Grundstücke in der Muthgasse und am Nordbahnhof erfüllten die genannten Kriterien nicht.

Gemeinsame Nutzung mit Messe

Die Entscheidung für den neuen Standort fiel deshalb "einstimmig im Rektorat und wurde einstimmig vom Universitätsrat genehmigt", so der Rektor. Das neue Universitätsgebäude soll im Wintersemester 2012/13 eröffnet werden. Auf 88.000 Quadratmetern soll Platz für 22.000 Studierende, die aktuelle Studierendenzahl geschaffen werden. Mit dem Ausbau der U2 soll die WU an zwei Stationen angebunden werden. Badelt geht es darum, "die WU nicht umzubauen, sondern neu zu bauen."

Ein weiterer Entscheidungsgrund für das Rektorat waren die Kooperationsmöglichkeiten mit der Messe. Eine gegenseitige Raumnutzung sei für beide Seiten sinnvoll, meint Badelt. Wissenschaftsminister Hahn ist "zufrieden mit dem neuen Standort", obwohl er sich einen gemeinsamen Standort mit der Technischen Universität gewünscht hätte.

Baubeginn 2010

Im November startet ein europaweiter Archtitekturwettbewerb, der bis Frühjahr 2008 laufen soll. Im nächsten Jahr sollen laut Vizerektor Michael Holoubek außerdem die Gespräche über die Finanzierung abgeschlossen sein. Als Baubeginn ist das Frühjahr 2010 geplant. Der Eigentümer wird des Gebäudes wird eine Projektgesellschaft sein, die die WU gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft gegründet hat. Wie hoch die Kosten für den Bau sein werden, will noch niemand sagen, es werde sich jedenfalls um einen dreistelligen Millionenbetrag handeln. "Wir haben einen Betrag von 60 Millionen reserviert, der aber sicher nicht ausreichen wird", stellt der Wissenschaftsminister jetzt schon fest.

Um die Nachverwertung der jetzigen Standorte macht sich das Rektorat keine Sorgen. Das Hauptgebäude in der Augasse "durch seine Lage höchst interessant", meint Vizerektor Holoubek. Das Universitätsgebäude wurde 1982 bezogen und war ursprünglich für 9.000 Studierende konzipiert. Dass für den Neubau der WU nur die derzeitige Studierendenzahl berücksichtigt wird, hat für Badelt den Grund, "dass wir nicht ins Blitzblaue für 10.000 zusätzliche Studierende bauen, die wir noch gar nicht haben." (lis/derStandard.at, 2. Oktober 2007)