Die Einigung bei den Zugangsbeschränkungen wird nicht von allen Seiten begrüßt. Während SPÖ, ÖVP und Grüne mit der Entscheidung zufrieden sind, kritisieren FPÖ und BZÖ die Lösung. Für die Österreichische HochschülerInnenschaft hat die Einigung nichts geändert.

Jahrhundertwissenschaften gesichert

SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal ist froh, dass in Pharmazie und Biologie, "den Wissenschaften, die dieses Jahrhundert prägen werden", der Zugang wieder geöffnet wird.

Ähnlich sieht das der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald. Trotz des Teilerfolgs fordert er die Regierung auf, langfristige Lösungen zu erarbeiten - etwa das Budget der Unis erhöhen.

Erfreut über die "Einsicht" der SPÖ ist die ÖVP-Wissenschaftssprecherin Getrude Brinek. "Die Zugangsregelung steigert die Chancen der österreichischen Studierenden", meint sie. Aufgrund des großen Andrangs aus Deutschland sei die Verlängerung der Beschränkungen notwendig und sinnvoll.

"Augenauswischerei"

Als "Augenauswischerei" bezeichnet die ÖH die Entscheidung von SPÖ und ÖVP. Da die beiden frei gegebenen Fächer jederzeit wieder beschränkt werden könnten, "hat sich unterm Strich nichts geändert", so Verena Czaby vom Vorsitzteam. Enttäuscht sind die StudierendenvertreterInnen vor allem von der SPÖ: "Die lange Liste der Umfaller setzt sich fort", kritisiert Lisa Schindler"

FPÖ will Zentralmatura

"Numerus clausus und Quotenregelungen sind für uns kein geeignetes bildungspolitisches Mittel, den Zulauf zu Österreichs Universitäten zu regulieren", kritisiert FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf die Verlängerung. "Dieser Weg ist nicht unser Weg." Stattdessen solle eine Zentralmatura etabliert werden, bei der die gewählten Gegenstände bereits mitentscheidend für die Auswahl der Studienrichtung sind. So könne "jeder Österreicher studieren, was er möchte, wobei die Miteinbeziehung der Maturagegenstände den Jugendlichen ein wünschenswertes und durchaus vertretbares Maß an Selbstverantwortung abverlangt".

Für BZÖ-Wissenschaftssprecher Gernot Darmann ist es "wahrlich ein bürgerliches Trauerspiel, wenn sich nun Wissenschaftsminister Hahn und SPÖ-Wissenschaftssprecher Broukal mittels eines Kuhhandels auf eine neue Reglementierung des Uni-Zuganges einigen". Wenn der Zugang schon geöffnet werde, müsse die Regierung auch für eine entsprechende Anzahl an Professoren an den Unis sorgen, so Darmann in einer Aussendung. (red)