Hermann Nothdurfter in seiner Brauerei

foto: seidl
Ich gebe zu, dass ich skeptisch war: Nach Markt Hartmannsdorf fahren und dann gegenüber der Kfz-Werkstatt Bierbauer (immerhin ein leicht zu merkender Name) abbiegen, zweieinhalb Kilometer durch das Tal fahren, bei einer Abzweigung links halten und dann immer weiter bis zum Ende des Tales fahren. Aber dort ist keine Brauerei, nur ein etwas besser ausgebauter Feldweg, der einen Hang hinaufführt. Und dort steht tatsächlich ein Bauernhaus. Ein knappes Dutzend Katzen huscht bei Annäherung davon, ein kleiner, aber stolzer Hahn kräht und ein paar Ziegen meckern.

Und das soll eine Brauerei sein?

Tatsächlich, gegenüber vom Ziegenstall steht ein Gebäude, aus dem es nach Hopfen duftet. Und drinnen empfängt uns Hermann Nothdurfter, ein Bauer, Käser (wir kaufen anschließend auch Ziegenkäse) und Bierbrauer.

Das Bier, das er uns aufwartet - eine von fünf Sorten - nennt sich Highland, das Etikett zeigt zwei Drachen, die mit mehr oder weniger verklärtem Blick an einem Kupferkessel sitzen, in dem ein Hanf-Gebräu brodelt. "Steirisches Vulkanland Hanf Pils" steht auch noch drauf. Und zumindest optisch würde das Bier durchaus auch als Pils durchgehen - es ist sehr hell. Die etwas süßliche, für Hanfbiere typische Nase und der eher vollmundige Trunk mit dem nussigen Ton erinnern daran, dass hier neben Hopfen (Aurora und Goldings aus der Südsteiermark) auch Hanfblüten eingesetzt werden. Der herbe Antrunk und der trocken-bittere Nachtrunk lassen wiederum eher die Pils-Assoziation aufkommen.

Kosten kann man das Bier übrigens nicht nur auf dem abgelegenen Nothdurfter-Hof, sondern auch in Graz in der Taverne zum Güldenen Bären und im Blue Moon. (Bierpapst Conrad Seidl)