Wien - Den Kampf für einen freien Hochschulzugang nicht aufgeben will die Österreichische Hochschülerschaft der Uni Wien. Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte die Studierendenvertretung ihren Unmut über das "Aufschieben" der Quotenregelung für das Medizinstudium. Auch die Zugangsbeschränkungen in sechs Fächern war Gegenstand der Kritik. Was Wissenschaftsminister Johannes Hahn als Erfolg zu verkaufen versuche, sei in Wahrheit eine "bildungspolitische Katastrophe", sagte Sophie Wollner (VSStÖ) vom Vorsitzteam der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) der Uni Wien. Gefordert wurde ein Umdenken in der europäischen Bildungspolitik, konkret der freie Hochschulzugang in ganz Europa.

Zugangsbeschränkungen nicht "naturgegeben"

Zugangsbeschränkungen an Unis seien nicht "naturgegeben", sondern reiner politischer Wille, erklärte Wollner zusammen mit ihren Kolleginnen Fanny Rasul (GRAS) und Marlies Wilhelm ("linke Unabhängige"). Mit der EU-Lösung gehe man am eigentlichen Ziel vorbei, hieß es. Dieses müsse eine Kursänderung in der europäischen Bildungspolitik an sich sein, so gehöre etwa der Numerus Clausus in Deutschland abgeschafft, erklärten sie.

Protestmaßnahmen geplant

Weiterer Kritikpunkt: Die Berechtigung des Wissenschaftsministeriums nun allein Zugangsbeschränkungen auszuweiten, sei ein "unzumutbares Signal gegen den freien Bildungszugang", meinte Wollner. Mit Protestmaßnahmen wollen sich die StudentInnen gegen die Limits wehren.

Nicht schweigen möchten die StudentenvertreterInnen auch zu der aktuellen Asyl-Debatte. Für 17. November hat die Österreichische Hochschülerschaft eine Demonstration unter dem Motto "Bleiberecht für alle" in Wien geplant.

Sorge um Master-Studium

Sorge macht sich die ÖH auch um die Zukunft des Master-Studiums. Dieses könnte Hahn zu einem Studium für Eliten machen wollen, mutmaßten sie. Weitere Schwerpunkte der ÖH Wien in den kommenden zwei Jahren: die Schaffung von Aufenthaltsräumen an Unis, die von StudentInnen autonom verwaltet werden, die Verbesserung der sozialen Lage von Studierenden sowie antirassistische Arbeit. (APA)