Sehen und Gesehen Werden an der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz.

Foto: Universität Graz

Bildungsurlaub, der zweite: Kurz vor meiner selbst gesetzten Deadline gönne ich mir noch einmal 14 redaktionsfreie Tage, um meine Magisterarbeit endlich fertigzustellen. Die freie Zeit begann am Wochenende mit einer Flucht aus der Bundeshauptstadt in den Süden – nach Graz, natürlich mit Notebook und Büchern im Gepäck. Denn nur faulenzen wollte ich bei meinem Ausflug nicht.

Deshalb setzte ich mich in die "ReSoWi"-Bibliothek der Grazer Uni. Von der Bibliothek hatte ich schon vieles gehört: Unangenehme Treffen mit der letzten Party-Bekanntschaft, Laufsteg für Jusstudentinnen und billiger Kaffee zum Ausnüchtern – ein Ort des Sehens und Gesehen Werdens also.

Das Spannendste haben mir meine studierenden FreundInnen aus Graz jedoch vorenthalten: 1.: Die Bibliothek ist mit großen Arbeitstischen und vielen Computern ausgestattet. 2.: An der Wand hängen sogar Uhren. 3.: Die Lesesäle sind auch samstagvormittags geöffnet (sehr praktisch für studierende Berufstätige). Klingt unspannend – für Menschen wie mich, die die Salzburger GesWi-Fachbibliothek nur wegen des Blickes auf die Festung besuchen, aber durchaus überraschend.

Die Wienpause war jedenfalls ein Motivationsschub. Beim Durchblättern einiger Bücher fiel mir heute auf, dass es eigentlich kaum noch was zu ergänzen gibt. Um meinen Arbeitsfleiß noch zu verstärken, verabrede ich mich außerdem mit Kolleginnen des Diplomarbeitsworkshops zu Schreibtreffs.

In Wien ist übrigens die Stadtbücherei meine Stammbibliothek (nicht nur weil sie auf der anderen Straßenseite liegt: Im Sommer wegen der Klimaanlage, im Herbst wegen der Heizung). Weil die Rückmeldungen auf meinen letzten Eintrag so hilfreich waren, freue ich mich allerdings auf Tipps zu weiteren netten Studierplätzen in Wien – egal ob Bibliothek, Kaffeehaus oder Parkbank. (Elisabeth Oberndorfer/derStandard.at, 22. Oktober 2007)

PS.: Die Lösung zum letzten Eintrag: Die Seitenanzahl 120 habe ich nicht per Los gezogen. Die Zahl ist die Summe meiner jetzigen Seitenanzahl und dem, was noch rausgestrichen und ergänzt werden soll.