Graz - Nun hat der Senat der Medizinischen Universität Graz am Montag zwar doch noch einen Dreiervorschlag vorgelegt - das Ringen um einen neuen Rektor geht aber weiter: Da die einzige Bewerberin, Babette Simon (Marburg), wieder nicht darin aufgenommen wurde, sieht der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen die Kandidatin "noch immer potenziell diskriminiert", erklärte Christine Gaster vom Arbeitskreis der APA nach einer Sitzung am Donnerstagabend.

Hoch qualifizierte Bewerberin

Bei Simon handle es sich um eine hoch qualifizierte Bewerberin, laut einem entsprechenden Frauenförderungsgesetz müsse bei gleicher Qualifikation die Frau bevorzugt aufgenommen werden, erklärte Gaster. "Es geht um zwei Punkte: Die Verletzung des Frauenförderungsgesetzes und die Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes." Die Entscheidung wolle man spätestens Anfang der kommenden Woche auch dem Ministerium mitteilen.

"Warten"

Ein aufsichtsbehördliches Verfahren ist bereits im Laufen, nachdem der Senat dem Uni-Rat zuvor einmal einen Einer- und einen Zweiervorschlag nur mit männlichen Bewerbern vorgelegt hatte und sich schließlich der Arbeitskreis und der Uni-Rat an Wissenschaftsminister Johannes Hahn gewandt hatten. Die Konsequenzen der nun folgenden "Ergänzung" des Arbeitskreises könne man nicht abschätzen: "Jetzt heißt es warten", so Gaster. Der Senat muss im Zuge des Verfahrens übrigens bis morgen, Samstag, gegenüber dem Ministerium Stellung beziehen. (APA)