Linz/Wien - Der oberösterreichische Bischof Ludwig Schwarz appelliert an die Regierung, angesichts der von Abschiebung bedrohten Familien Zogaj und Zeqaj den "Druck herauszunehmen, der vonseiten des Innenministeriums" ausgeübt werde. Er fordert ein Aufenthaltsrecht für die Familien als "Weihnachtsgeschenk des Staates".

"Äußerst bedenkliche Vorgangsweise"

"Wir sehen im derzeitigen Vorgehen nicht nur einen Ausdruck von mangelnder Verantwortung, sondern auch eine menschenrechtlich äußerst bedenkliche Vorgangsweise". Bischof Schwarz fordert daher "eindringlich die Situation von bereits gut integrierten Familien zu lösen, wie es auch das Gesetz ermöglicht, indem ihnen ein humanitärer Aufenthaltstitel gewährt wird".

Da alleine in Oberösterreich rund 30 andere Familien in einer ähnlichen Situation wie die Familie Zogaj seien, fordert der Kirchenmann für die Zukunft eine Änderung der geltenden Gesetze: "Ich meine schon, dass Änderungen vorgenommen werden könnten. Vor allem im Hinblick auf das Bleiberecht. Man sollte eine größere Bereitwilligkeit bekunden, solchen Familien ein Zuhause zu geben".

Doch Minister Günther Platter will nicht nur in dieser Causa, sondern auch beim beschlossenen Asylgerichtshof nicht nachgeben. Weil Justizministerin Maria Berger moniert hatte, dass mit Einrichtung des Gremiums für Asylwerber der Verwaltungsgerichtshof als letzte Behördenkontrolle wegfalle ("problematisch"), rüffelte Platter seine Kollegin via Presse: Er sei "stinksauer über die Vorgangsweise". (red, DER STANDARD, Printausgabe 19.11.2007/APA)