New York - Wegen des Streiks der Bühnenarbeiter am Broadway hat ein New Yorker Theaterunternehmen die Gewerkschaft auf 35 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Die Nederlander Producing Company, der 9 der 27 bestreikten Theater gehören, macht laut "New York Times" in ihrer Beschwerde geltend, sie sei zu Unrecht von dem Arbeitskampf betroffen. Sie habe einen gesonderten Vertrag mit der Gewerkschaft und dürfe deshalb nicht gezwungen werden, ihre Shows abzusagen, hieß es in der Klage.

Spielverderber

Das oberste Gericht des Staates New York gab unterdessen am Mittwoch in einer Eilentscheidung grünes Licht für die Aufführung des Musicals "Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat". In Anspielung auf die amerikanische Bedeutung des Wortes "grinch" - Spielverderber - sagte Richterin Helen Freedman mit einem Seitenhieb auf die Gewerkschaft: "EIN Spielverderber in der Stadt ist genug." Das betroffene Theater hatte nach Angaben des TV-Lokalsenders NY1 ebenfalls einen Sondervertrag mit der Gewerkschaft geltend gemacht.

Der Streik am Broadway, der größten Theatermeile der Welt, legt seit fast zwei Wochen alle großen Shows lahm. Besonders schmerzlich ist das für die Theaterbesitzer, weil an diesem Donnerstag mit dem amerikanischen Erntedankfest Thanksgiving die sonst besonders lukrative Weihnachtssaison beginnt. Die Bühnenarbeiter wehren sich mit dem Streik gegen eine Aufweichung ihrer Arbeitsschutzregeln. Ein neuer Verhandlungstermin war zunächst nicht in Sicht. Der Ausstand begann am 10. November. (APA/AP)