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Grafik: apa
Wien - Vorab durchgesickerte Daten heiß erwarteter Studien sorgen oft für Verwirrung - so auch bei den Naturwissenschaftsergebnissen der neuen PISA-Studie. Obwohl die OECD die am Mittwoch in einer spanischen Lehrer-Zeitung veröffentlichten Daten offiziell bestätigte, sind für Österreich aufgrund der Vorabveröffentlichung unterschiedliche Rangplätze genannt. Erst beim genaueren Hinsehen klären sich scheinbare Diskrepanzen.

Komplizierte Platzaufteilung

Unstrittig ist die für Österreich ermittelte Punktezahl von 511. Das entspricht bei einer Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite insgesamt Platz zwölf bis 21. Innerhalb der OECD wäre dies Platz acht bis 15.

Berücksichtigt man ausschließlich die Punktezahlen und die daraus errechneten wahrscheinlichsten Rangplätze, wird es schon etwas komplizierter. Insgesamt landete Österreich dabei auf Platz 18. Innerhalb der OECD-Staaten wäre dies Platz zwölf - bei den vergangenen nationalen PISA-Berichten wurde immer dieser OECD-Rangplatz als offizielles Ergebnis ausgewiesen. Bezieht man allerdings auch noch ein, dass bei der heurigen PISA-Studie mehr Länder als zuletzt teilgenommen haben, bietet sich noch eine andere Lesart an: Bei Berücksichtigung nur jener Länder, die bereits bei der letzten Studie teilgenommen haben, würde Österreich auf Platz 14 landen bzw. unter den OECD-Staaten auf Platz elf.

Vergleich mit letzten Ergebnissen

Bei einem Vergleich mit der letzten PISA-Studie wird es ähnlich kompliziert. Einerseits weist die OECD darauf hin, dass ein solcher nicht möglich ist, weil die Naturwissenschaften 2006 erstmals Schwerpunktthema waren und sich damit Umfang und Struktur des Tests veränderten. Trotzdem kann bereits gesagt werden, dass sich Österreich von einem Punktwert unter dem OECD-Schnitt auf einen Wert signifikant über dem OECD-Schnitt verbessert hat.

Nimmt man sich die Freiheit und vergleicht auch die Rangplätze, ergibt sich folgendes Bild: 2003 landete Österreich insgesamt auf dem 23. Platz und innerhalb der OECD auf Platz 20. Bei Berücksichtigung der Schwankungsbreite wären dies Platz 17 bis 30 gewesen bzw. Platz 16 bis 23 innerhalb der OECD-Staaten.

Löst man sich vom Abzählen der Rangplätze und wirft einen Blick auf die optischen Darstellungen der Studien 2003 und 2006, lässt sich sagen, dass Österreich bei den Naturwissenschaften vom etwas hinteren Mittelfeld ins etwas vordere Mittelfeld vorgearbeitet hat. Der Abstand zur absoluten Spitze ist dabei in etwa gleich geblieben, gegenüber der erweiterten Spitze wurden dagegen Punkte gut gemacht. (APA)