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Für die Modellregionen der "Neuen Mittelschule" wurde heute der entsprechende Schulversuchsparagraf angeändert.

Foto: apa/fohringer

Während Österreichs Bildungspolitiker über Pisa und Pirls diskutierten, verabschiedete der Unterrichtsausschuss des Parlaments am Donnerstag still und heimlich die wohl am heftigsten umstrittene Schul-Novelle seit langem: Der Schulversuchsparagraf im Schulorganisationsgesetz wird abgeändert, um die Modellregionen für die sogenannte Neue Mittelschule, also die gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen, gesetzlich zu ermöglichen. Diese Schulversuche müssen von zwei Dritteln der Eltern und Lehrer am Schulstandort befürwortet werden; die Abstimmungen darüber laufen bereits - so gibt es beispielsweise in der Steiermark bereits Zustimmung aus fast 30 Schulen.

"Keine Zwangsbeglückung"

ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer nahm den Unterrichtsausschuss zum Anlass, noch einmal darauf hinzuweisen, dass sich seine Partei in den zähen Verhandlungen rund um die Schulreform weitgehend durchgesetzt habe. "Die ÖVP hat erreicht, dass die vier Grundsätze - Vielfalt, Mitbestimmung der Betroffenen, Wahlfreiheit und wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung - weiterhin feste Säulen unseres Bildungswesens sind. Es gibt keine zentrale Zwangsbeglückung", betonte Neugebauer am Donnerstag.

Als "schweren Gesetzespfusch" bezeichnet hingegen Grünen-Bildungssprecher Dieter Brosz die Regierungsvorlage, denn: "Die Eltern der Hauptschüler stimmen darüber ab, ob im nächsten Jahr für andere Kinder ein Schulversuch gestartet werden soll. Hier werden Hürden errichtet, die kaum zu überwinden sind." derStandard.at/Schule