Wien - Die Redaktionen des ORF-Reports und der Boulevardzeitung "Österreich" haben e-Mails mit einem Aufruf zur Tötung der umstrittenen Grazer FPÖ-Politikerin Susanne Winter erhalten. Als Absender wird die "Globale Islamische Medienfront" (GIMF) genannt. Der Sprecher des Innenministeriums, Rudolf Gollia, erklärte Dienstag abend, man sei informiert. "Allerdings auch nur aus den Redaktionen. Die nutzen einfach die Medien und schreiben e-Mails", aber es gebe noch nichts Abrufbares im Internet.

Weiters wird eine Stellungnahme im Internet zu den islamfeindlichen Wahlkampfslogans Winters angekündigt. Der Intergrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, SPÖ-Politiker Omar Al-Rawi, wird als "Agent der Ungläubigen" bezeichnet. "Seine (Al-Rawis) Aufgabe wäre es als Vertreter der Muslime, das islamische Urteil über solche Leute wie Susanne Winter zu erklären, nämlich dass diese Leute getötet werden müssen und ihr Besitz und ihr Blut für die Muslime erlaubt ist".

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass das "einfache Amateur-Video" gegen Susanne Winter, das am Dienstag in der Internet-Plattform "Youtube" veröffentlicht wurde, nicht von der "GIMF" stamme.

Vilimsky: Zügige Ermittlungen

Die volle Unterstützung der Behörden gegen die "ungeheuerlichen Morddrohungen gegen Susanne Winter" fordert FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky ein. Jetzt müsse rasch und zügig ermittelt werden, wer die Urheber des Terror-Videos im Internet seien.

Vilimsky warf Innenminister Günther Platter vor, dem Treiben radikaler Islamisten in Österreich lang genug tatenlos zugesehen zu haben. Gleichzeitig wies der blaue Generalsekretär alle Vorwürfe gegen die Grazer FPÖ-Spitzenkandidatin entschieden zurück. Zum Terrorziel werde Österreich nämlich nicht durch die Aussagen einer Politikerin, sondern durch die "verantwortungslose Zuwanderungspolitik der letzten Jahre, durch Kriegsmissionen wie im Tschad und durch die bedingungslose Unterwerfung unter das EU-Diktat". (APA)