Wien - Rund 40 Menschen haben sich Mittwochnachmittag vor
der FPÖ-Bundesgeschäftsstelle in der Wiener Innenstadt eingefunden,
um gegen die islamfeindlichen Aussagen von der Grazer
FPÖ-Spitzenkandidatin Susanne Winter zu demonstrieren. "Moslems
bleiben, Winter vertreiben", wurde etwa skandiert. Die rund
einstündige Kundgebung verlief friedlich. Eingefunden hatten
sich auch mehrere Medienvertreter aus dem arabischen Raum,
österreichische Muslime nahmen hingegen nicht teil.
"Lügnerin, Hetzerin"
Aufgerufen hatten zu der Kundgebung die "Liga der sozialistischen
Revolution" und die Antiimperialistische Koordination (AIK). "Diese
Frau ist nicht nur dumm, diese Frau ist nicht nur eine Lügnerin, sie
ist auch eine reaktionäre Hetzerin", hieß es etwa via Megafon. Und
weiter: "Diese Frau hat keinen Platz in diesem Land, sie ist der
Feind." Weiters wurde Solidarität mit den muslimischen Mitbürgern
bekundet, aber auch gegen die Besetzung Palästinas protestiert.
"Nein zur antiislamischen Hetze"
Auf Transparenten war etwa zu lesen: "Nein zur antiislamischen Hetze." Die rund fünf anwesenden Polizisten waren lediglich damit
beschäftigt, den Verkehr zu regeln. Ein Journalist einer arabischen
Nachrichtenagentur mutmaßte, dass sich deswegen keine muslimischen
Demonstranten eingefunden hatten, weil die islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) die Muslime aufgerufen
hatte, Ruhe zu bewahren und nicht auf der Straße zu demonstrieren. (APA)