Kriegserlebnisse, die Nachkriegsjahre und die heutige Lebenssituation in Kärnten sind Thema von Ernst Logars Gesprächen mit Kärtner Slowenen und Sloweninnen.

Foto: Ernst Logar
Geredet wird meistens in der Küche. Beim Essen am Küchentisch tauscht sich die Familie aus, dort wird erzählt vom Tag, aber auch "von Früher". Wenn geredet wird. Denn oft wird dort geschwiegen, manchmal ver-schwiegen.

Der private Küchentisch ist auch der Ort an dem Ernst Logar, in Wien lebender Kärntner Künstler, seine Interviews mit Kärntner Slowenen geführt hat, wo er Antworten auf Fragen erhielt, die in der eigenen Familie ausgespart wurden. Als Sockel für die Gespräche in deutscher Sprache – die slowenische ist für Logar wie für viele andere "verloren" dienen die originalen Tische. Ihr Fehlen steht für den Tod der Erinnerungsträger.

Seit 2004 greift Logar in verschiedenen installativen, atmosphärisch oft erdrückend wahrhaftigen Arbeiten, die Geschichte seines Großvaters, eines Kärntner Partisanen auf. Mehr als sie persönliche Aufarbeitungen sind, füllen Logars Arbeiten wichtige Lücken geschichtlicher Aufarbeitung, thematisieren unbequeme politische Inhalte und werden nicht allein deswegen fast ausschließlich außerhalb von Kärntens Landesgrenzen gezeigt. (kafe, DER STANDARD/Printausgabe, 31.01.2008)

>>>Nachlese: Verschweigen, das war einmal Ernst Logar thematisiert in der Villacher Galerie Freihausgasse die Situation der Kärntner Slowenen, die im Krieg an der Seite der Parti­sanen kämpften.