Technische Lehranstalten erfüllen nicht mehr ihren Zweck, meint Bildungsforscher Ferdinand Ederer.

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Die Schulwahl sorgt für Verwirrung bei Österreichs SchülerInnen, glaubt Ferdinand Eder vom Institut für Pädagogik und Psychologie der Uni Linz. Seine Ergebnisse sind in die Präsentation der PISA-Studie eingeflossen. Angesichts des vielfältigen Angebots an mittleren und höheren Schulen wissen die Jugendlichen meist nicht, wo sie reinpassen, meint der Forscher im Ö1-Morgenjournal.

So kommt es, dass sich 62 Prozent der AHS-, und 65 Prozent der HAK-Schüler fehl am Platz fühlen. In den Handelsschulen sind es sogar 70 Prozent. Laut Eder sammeln sich hier Jugendliche, die keine Lehrstelle bekommen haben oder keinen Platz in ihrer Wunschschule. Richtungsweisend sind für den Bildungsforscher skandinavische Länder, in denen die meisten SchülerInnen die Matura machen und dann eine universitäre Ausbildung anstreben.

Die Sinnhaftigkeit der Handelsakademie und der Höheren Technischen Lehranstalten stellt Eder in Frage: Bereits die Hälfte der AbsolventInnen schließt eine universitäre Ausbildung an. Die Berufsausbildung solle daher langfristig in den Bereich nach der Sekundarstufe angesiedelt werden. (red/derStandard.at, 14. Februar 2008)