Am Wochenende hatte ein profil-Artikel über die angeblich "Guantánamo"-ähnliche Behandlung der beiden Terrorverdächtigen im Gefängnis für Aufregung gesorgt. Mahmoud (21) und seine Ehefrau (20), die seit mehr als fünf Monaten in der JA Josefstadt in Untersuchungshaft sitzen, wird vorgeworfen, an der Anfertigung eines Anfang März 2007 aufgetauchten islamistischen Drohvideos beteiligt gewesen zu sein (siehe Chronologie).
Vorwürfe "schwerwiegend" Die Häftlinge seien über Wochen hinweg "Schlafentzug" ausgesetzt gewesen. Vor und nach Besuchen hätten sie sich auskleiden müssen. Mona Salem Ahmed habe während der U-Haft ein Kind verloren: So lauten einige der von ihrem Verteidiger Lennart Binder erhobenen Vorwürfe. Binder bleibt auch dem Standard gegenüber dabei: "Bei meinen Mandanten herrscht in Sachen Haftbedingungen höchste Sicherheitsstufe".
Dem widersprach am Sonntag Justizministerin Maria Berger (SPÖ). Von "Guantánamo-Methoden" könne in österreichischen Strafanstalten nicht die Rede sein. Die beiden Häftlinge seien von den Sicherheitsbehörden als "besonders gefährlich" eingestuft worden, daher werde etwa "in der Nacht gelegentlich nachgeschaut", sagte sie in der ORF-Pressestunde.
Verstärkte nächtlichen Kontrollen
"Die verstärkten nächtlichen Kontrollen, die zu Beginn der Untersuchungshaft durchgeführt wurden, wurden inzwischen beendet", sagt auch Anstaltsleiterin Pigl. Ebenso hätten sich beide Gefangene nur zu Beginn der U-Haft vor Besuchen aus- und ankleiden müssen. Den "Abortus" wiederum habe Mona Salem Ahmed "behauptet", belegt worden sei er nie: "Wir haben ihr angeboten, sich von einer Ärztin untersuchen zu lassen - nicht zuletzt, um Gesundheitsschäden auszuschließen. Sie wollte nicht."
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