Hans Pechar ist Vorstand des Instituts für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Uni Klagenfurt.

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Trend zur Autonomisierung in Europa

"Wir sind in die Phase einer wissensbasierten Ökonomie eingetreten." Daher müsse man die an Universitäten vermittelten Qualifikationen an Gesellschaft und Ökonomie anschlussfähig machen. Ansonsten hätte die Hochschul- und Bildungsexpansion keine Basis.

"Ich halte die Autonomie gegenüber unserem traditionellen Modell für deutlich überlegen." Das UG 2002 sei in die richtige Richtung gegangen. Es sei unverzichtbar, dass alle Beteiligten der Uni in Entscheidungsprozesse einbezogen würden. Die jetzige Governance-Struktur ermögliche dies.

Kritikpunkte

"Ich sehe den Bildungswert einer universitären Qualifikation nicht gefährdet." Autonomie stehe mit reiner Grundlagenforschung und Bildung um ihrer Selbst willen nicht im Widerspruch.

Proteste in Frankreich

Der Widerstand unterscheide sich nicht substanziell von jenem gegen das UG 2002.

Zukunftprognose

"In Österreich sind noch viele Schritte zu setzen." Die geplante UG-Novelle sei dringend notwendig. Spezielle Punkte seien der Hochschulzugang, die Besetzung des Unirates, Studienplatzfinanzierung und Doktoratsstudien. Letztere sollten auf die Forschungskarriere zugeschnitten werden. (DER STANDARD Printausgabe, 4. März 2008)