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70 Prozent der befragten JuristInnen würden ihr Studium weiterempfehlen. Kein Wunder, blühen ihnen doch rosige Zeiten.

Foto: apa/TSCHAUNER
"Die Studienwahl hat einen sehr starken Einfluss auf spätere Chancen im Beruf und am Arbeitsmarkt", erklärt Ingrid Putz vom Forschungsinstitut Sora. Für eine Studie über die Berufschancen von Jung-Akademikern wurden im Auftrag des Arbeitsmarktservices Absolventen der Studienrichtungen Humanmedizin, Veterinärmedizin, Geschichte, Translationswissenschaft und Rechtswissenschaften befragt. Dabei hat sich herausgestellt, dass Rechtswissenschafter und Rechtswissenschafterinnen offenbar die besten Bedingungen am Arbeitsmarkt vorfinden. Über 70 Prozent der befragten Jus-AbsolventInnen gaben an, keine Schwierigkeiten beim Berufseinstieg gehabt zu haben.

Grund für guten Chancen der Juristen sei eine Kombination aus breit gefächerten Beschäftigungsmöglichkeiten, die relativ hohe Nachfrage sowie die insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklungen in dieser Branche.

Schwieriger Einstieg für Tierärzte

Auch Absolventen der Studienrichtungen Geschichte, Translationswissenschaften und Humanmedizin berichten in etwa zur Hälfte von einem problemlosen Berufseinstieg. Hingegen nur ein Drittel der Veterinärmediziner gab an, keine Probleme bei Jobeinstieg zu haben. Sie beklagen zudem am häufigsten, dass die angebotenen Stellen nicht den Gehaltsvorstellungen oder den Vorstellungen über Arbeitsbedingungen oder Arbeitszeiten entsprechen. Für Humanmediziner macht das Warten auf einen Turnusplatz den Berufseinstieg oft mühsam.

Juristen verdienen besser

Besonders zufrieden mit ihrem Einkommen sind Juristen. Zwei Drittel der befragten JuristInnen bewerten ihre Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten positv. Besonders unzufrieden mit dem eigenen Einkommen sind hingegen AbsolventInnen der Studienrichtungen Geschichte und Translationswissenschaft.

Berufung

Weitere interessante Details aus der Studie: Bei allen genannten Studienrichtungen stand das Fachinteresse an erster Stelle als Motiv für die Studienwahl. Das Motiv "Berufung" spielt besonders bei den Humanmedizinern, Veterinärmedizinern und Translationswissenschaftern eine große Rolle. Relativ selten wurden der elterliche Wunsch oder die Möglichkeit, den elterlichen Betrieb zu übernehmen, als Grund für die Studienwahl angegeben.

Stelle

JuristInnen bewerben sich meist auf Ausschreibungen und finden so zum überwiegenden Teil einen Job, das gilt auch für Historiker. Humanmediziner gaben meist an, sich "auf Verdacht/Eigeninitiative" hin zu bewerben. Auch persönliche Kontakte wurden in den Interviews immer wieder als wichtige Ressource genannt.

Berufliche Belastung

Mit ihrer beruflichen Tätigkeit zeigen sich die Befragten aller Studienrichtungen recht zufrieden. Insbesonders Juristen und Historiker freuen sich über die gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Weniger glücklich sind diesbezüglich die Jungärzte. Sie fühlen sich vor allem durch Überstunden, überlange Dienste, ein zu hohes Wochenarbeitspensum und durch Zeitdruck belastet. Zeitdruck beschert auch den AbsolventInnen aus den anderen abgefragten Studienrichtungen den meisten Stress.

Weiterempfehlungen

Ihr Studium anderen "unbedingt weiteremfehlen" würden vor allem die Juristen - 70 Prozent beantworteten diese Frage mit "Ja". Hingegen nur knapp ein Viertel der Translationswissenschafter bejahte diese Frage. (Katrin Burgstaller/derStandard.at, 21. April 2008)