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Nicht nur die technischen, sondern auch die wirtschaftlichen Kompetenzen der Studierenden sind gefragt. Pro Rennen müssen etwa 40.000 Euro an Sponsorengeld lukriert werden.

Foto: apa
Wien - In der Formula Student - einer internationalen Motorsport-Wettbewerb speziell für selbstentwickelte Rennwagen von Nachwuchswissenschaftern - werden heuer erstmals drei österreichische Teams an den Start gehen. Neben Studenten der Technischen Universität (TU) Graz und der FH Joanneum, die bereits Erfahrung in der Formula Student haben, mischt in der anlaufenden Saison auch die TU Wien mit.

Ethanol als Treibstoff

Das Herz des Boliden basiert auf einem KTM-Motor. Bis auf den Motorblock wurde allerdings praktisch alles neu entwickelt, erklärte dazu der organisatorische Leiter des Teams, Martin Hackhofer gegenüber der APA. Das Besondere des Triebwerks mit Reglement-gemäßen 610 Kubikzentimetern ist der Treibstoff, es läuft nämlich mit Ethanol. Die Techniker erwarten sich davon vor allem in Verbindung mit einem Kompressor eine höhere Leistung gegenüber einem Benzin-Motor.

Schnelles Auto

Für das erste Jahr setzen die Wiener Nachwuchswissenschafter auf einen Gitterrohrrahmen. Für die Zukunft ist ein Monocoque geplant, dabei ist die gekapselte Fahrerzelle das Hauptelement des Wagens. Insgesamt bringt der Bolide derzeit etwas weniger als 220 Kilo auf die Waage, Hackhofer hofft allerdings noch auf eine Gewichtsreduktion auf rund 190 Kilo.

Aufgrund des geringen Gewichts beschleunigt der rund 90 PS starke Motor das ganze Gefährt ganz ordentlich, derzeit schafft man die 100 km/h aus dem Stand in beachtlichen 3,4 Sekunden. "Als Endgeschwindigkeit wären rund 200 km/h drin, doch darauf kommt es nicht an", so der Techniker. Gefahren werden nämlich vornehmlich enge Kurven. Ein Bewerb geht über 22 Kilometer, wobei nach halber Distanz ein Fahrerwechsel vorgeschrieben ist.

Business-Plan wird auch bewertet

Für den Wettbewerb wird allerdings nicht nur die Leistung im Rennen bewertet, sondern auch die ganze Organisation darum herum, etwa der Business-Plan der Studenten. Zuschüsse von der Uni bekommen die angehenden Ingenieure nämlich nicht, sie müssen die nötigen rund 40.000 Euro pro Rennen über Sponsoren finanzieren. An der TU Wien wurde dazu ein eigener Verein mit dem namens "TU Wien Racing" gegründet. Rund 40 Studenten sind involviert. (APA)