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Die Wirtschaft beklagt Fachkräftemangel und wünscht sich deshalb mehr Lehrlinge.

Foto: ap/KIENZLE
Wien - Meldungen über den großen Mangel an Fachkräften sind häufig zu lesen. In einer Aussendung appelliert nun Erich Pichorner, Geschäftsführer des Personalvermittlers Manpower, den "Schulzugang in Österreich zu überdenken". Jeder vife Zehnjährige werde ins Gymnasium geschickt. "Als ob er oder sie nur so Karriere machen könnte", so Pichorner.

Manuelle Tätigkeiten

Nach der Matura hätten Jugendliche zwar ein breit gefächertes Allgemeinwissen, "aber keine Vorstellung, was sie beruflich damit anfangen können. Also wird studiert." Die Berufsentscheidung erfolge immer später und mit immer höheren Erwartungen. "Manuelle und praktische Tätigkeiten kommen dann nicht mehr infrage", kritisiert Pichorner.

Eltern "begabter Kinder" fordert er auf, eine Karriere mit Lehre in Erwägung zu ziehen: "Das garantiert einen langfristig sicheren Arbeitsplatz, was man von 'nur' Matura nicht behaupten kann". Außerdem will Pichorner das Interesse für technische Berufe schon in der Volksschule geweckt wissen. Mädchen seien genauso für die Technik begabt wie Burschen, nur würden sie damit nicht konfronitert. "Warum zeigt man ihnen in der Schule nicht, wie ein Handy oder ein MP3-Player funktionieren?", gibt er Personalberater auch gleich eine praktische Empfehlung für den Unterricht.

Statistik

Laut einer aktuellen Analyse der Statistik Austria waren im Jahr 2006 4,1 Prozent der Personen mit Lehrabschluss und 4 Prozent der AbsolventInnen Allgemeiner und Berufsbildender höherer Schulen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote von Personen mit Lehrabschluss hat sich von 3,3 Prozent im Jahr 1995 auf 4,1 Prozent im Jahr 2006 erhöht. Insgesamt hat sich die Arbeitslosigkeit in diesem Zeitraum von 3,7 auf 4,6 Prozent erhöht, zugleich ist die Erwerbstätigkeit unter den 15- 64-Jährigen ist von 68,7 auf 70,2 Prozent gestiegen. (red/derStandard.at, 25. April 2008)