Teddybär im Spital

750 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren stürmten diese Woche mit ihren Stofftieren die Räumlichkeiten der Med-Uni Graz. Dahinter steckt die Initiative von drei Studierenden, in Verbindung mit der Austria Medical Association, die das Projekt Teddybären-Krankenhaus auf die Beine gestellt haben. Ziel ist es, den Kindergartenkindern durch spielerischen Umgang die Angst vor einem möglichen Krankenhausbesuch zu nehmen. An zwei Vormittagen verarzteten daher 80 Studierende ehrenamtlich die Plüschtiere.

Foto: Med-Uni Graz

Blinddarmoperation

"Die Stofftiere wurden wie richtige Patienten behandelt. Das heißt, zunächst wurde eine Anamnese aufgestellt, danach gewogen und gemessen und die Ohren untersucht", schildert Brigit Jauk, Pressesprecherin der Med-Uni Graz. Die Medizin-Studierenden verarzteten Ohrenschmerzen, kleinere Schnittwunden, aber auch gebrochene Beine und Blinddarmoperationen wurden durchgeführt. Zu dem Zweck besuchten die Kinder einen Operationssaal. Aufgeschnitten wurde aber kein Tier: "Die Operationen wurden natürlich nur angedeutet", sagt Jauk.

Foto: Med-Uni Graz

Den Kindern sollte möglichst alles erklärt werden, was in einem Krankenhaus gemacht werden kann. Darum bastelten die Studierenden zum Beispiel auch eine Röntgenmaschine, bestehend aus einem Karton und einer Taschenlampe, oder stellten in einer Apotheke Rezepte für die Stofftiere aus. "Außerdem war ein Rettungswagen des Roten Kreuzes anwesend. Die Kinder konnten sich in das Bett legen und die Sauerstoffmasken ausprobieren", erzählt Jauk.

Foto: Med-Uni Graz

Großer Andrang

Das Teddybären-Krankenhaus wurde heuer zum sechsten Mal organisiert, so groß war der Andrang aber noch nie. "Nächstes Jahr soll die Aktion wieder statt finden, spätestens in zwei Jahren", verspricht Jauk. (jus, derStandard.at, 16. Mai 2008)

Foto: Med-Uni Graz