Sachsen fördert ab kommenden Wintersemester Medizinstudierende, die sich bereit erklären, offene Stellen in unterversorgten Gebieten zu übernehmen. Damit reagiert das Bundesland auf einen drohenden Ärztemangel. Gesundheitsministerin Helma Orosz meint, dass die ersten 50 Studierenden spätestens 2009 starten können. Insgesamt sollen 150 Studierende von diesem Stipendium profitieren. Das Angebot richtet sich an Studierende in ganz Deutschland, die die ersten ärztlichen Prüfungen bestanden haben und im dritten Studienjahr sind.

Bis zu 600 Euro monatlich

In den beiden ersten Förderjahren sollen die angehenden Mediziner 300 Euro pro Monat, im dritten Jahr 400 Euro und im vierten Jahr 600 Euro monatlich erhalten. Insgesamt stehen 2,9 Millionen Euro bereit, wovon 60 Prozent die Kassen, 25 Prozent die Kassenärztliche Vereinigung und 15 Prozent der Freistaat übernehmen.

Die Förderung ist an Vorlagen gebunden: So müssen die Studierenden eine Weiterbildung zum Allgemeinmediziner nach Studienende absolvieren und danach für mindestens vier Jahre als Hausarzt in einem unterdurchschnittlich versorgten Gebiet Sachsens arbeiten. Und schon während der Ausbildung sollen die Studierenden eine Patenschaft mit einem Hausarzt eingehen und einen Tag pro Monat in dessen Praxis den Alltag kennenlernen.

Perspektive Landarzt

Man wolle "die Perspektive als Landarzt schmackhaft machen" und nicht zulassen, "dass die Motivation für den Beruf erlahmt, nur weil man neben dem Studium kellnern muss", sagt AOK-Chef Rolf Steinbronn.

Derzeit sind in Sachsen 78 Hausarztstellen nicht besetzt. Ärzteverbände rechnen damit, dass in den nächsten Jahren bis zu 40 Prozent der Kollegen in den Ruhestand gehen. Ärzte aus Österreich sollen Mangel eindämmen Ärzte aus Österreich sollen in den Krankenhäusern des nordostdeutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns den Ärztemangel eindämmen. Wie die Krankenhausgesellschaft im Nordosten mitteilt, wird am zweiten Juni in Schwerin eine Vereinbarung mit Österreich zur Kooperation im ärztlichen Bereich abgeschlossen. Unterzeichner würden der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Walter Dorner, und der Sozialminister des deutschen Bundeslandes, Erwin Sellering, sein. Die Krankenhausgesellschaft ist nach eigenen Angaben seit mehr als zwei Jahren gemeinsam mit Krankenhäusern bei der Vermittlung junger österreichischer Ärzte aktiv. Einige arbeiteten bereits im Land. (red, derStandard.at, 26. Mai 2008)