Wien - Montessori-SchülerInnen lösen Mathematik-Sachaufgaben besser als Schüler im Regelschulwesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Rahmen der Dissertation "'Montessori' versus 'Regelschule'" von Anita Summer am Institut für Bildungswissenschaft der Uni Wien. Ihre Arbeit wurde mit dem 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für kindgemäße Pädagogik der Köck Privatstiftung ausgezeichnet wurde.

Für Summers Arbeit wurden die Mathe-Leistungen von jeweils rund 150 Montessori-SchülerInnen und SchülerInnen aus dem Regelschulwesen der vierten Klasse Volksschule getestet. Dabei zeigte sich, dass es im Bereich der "reinen" Rechenoperationen keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab. Bei den Sachaufgaben waren die Leistungen der Montessori-SchülerInnen aber signifikant besser als jene der Regelschüler.

"Nur Zwischenergebnis"

Das Resultat der Studie stellt für die Autorin aber nur ein "Zwischenergebnis" dar. Einerseits sei die Stichgruppe relativ klein gewesen, außerdem konnten die tatsächliche Umsetzung der Montessori-Unterrichtsmethoden, die intellektuelle Ausgangslage und der soziokulturelle Hintergrund der Getesteten nicht berücksichtigt werden. Auch das höhere Bildungsinteresse der Eltern von Montessorischülern und das höhere Engagement der LehrerInnen in Montessori-Einrichtungen seien nicht abschätzbare Einflussfaktoren.

Der Wissenschaftspreis für kindgemäße Pädagogik der Köck Privatstiftung ist insgesamt mit 20.000 Euro dotiert und wurde heuer zum fünften Mal vergeben. Ziel sind Impulse zur verstärkten Verankerung von Themenstellungen kindgemäßer Pädagogik in Forschung und Lehre. (APA)