Schüler forderten kleine Klassen an den Wiener Gymnasien.

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Wien - "Heraus zum Schulstreik" lautete das Motto einer von linken Schülergruppen organisierten Demonstration gegen überfüllte Klassen am Mittwoch Vormittag: Dem Aufruf gefolgt sind allerdings nicht viele Jugendliche - beim Start am Stephansplatz und beim Abschluss vor dem Wiener Stadtschulrat waren knapp 100 Schüler versammelt, ab und zu kurzfristig "verstärkt" von schaulustigen Klassen auf Wien-Woche bzw. Projekttagen.

Protest gegen Brandsteidls Weisung

Der Protest richtete sich vor allem gegen eine Weisung von Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl, alle AHS-Erstklassler des kommenden Schuljahrs an ihrer Wunschschule aufzunehmen. Dies führt an sieben von 89 AHS-Standorten in Wien zu einer Klassenschülerzahl von über 28 Kindern. Die Klassenschülerhöchstzahl in der AHS-Unterstufe wurde zwar gerade erst per Novelle auf 25 gesenkt. Um Abweisungen aufgrund baulicher Beschränkungen zu vermeiden, kann die Höchstgrenze aber um 20 Prozent - also auf 30 Kinder - überschritten werden.

Auf Transparenten hieß es unter anderem "Bildungsbudget erhöhen", "Brandsteidls Weisung aufheben" und "25 pro Klasse - Rot-Schwarz versagt". Als Parolen waren etwa "Brandsteidl und Schmied - Seid ihr noch ganz fit ?" oder "Wer hat uns verraten - Sozialdemokraten! Wer war mit dabei? - Die Volkspartei" zu hören.

Zur Demo aufgerufen haben Teilorganisationen der Sozialistischen Jugend sowie marxistische Gruppen wie die Stamokap-Bewegung der Sozialistischen Jugend oder "Der Funke". Unterstützt wurde der Protest von den Wiener Grünen.

Cortolezis-Schlager: Brandsteidl rücktrittsreif

"Wanderklassen und Containerklassen müssen der Vergangenheit angehören und die 25er Klassenzahl endlich umgesetzt werden," sagte Katharina Cortolezis-Schlager, Bildungssprecherin der ÖVP-Wien. Die Präsidentin des Stadtschulrats sei für sie rücktrittsreif. (APA/red)