Wien – "Ich könnte mich daran gewöhnen, hier am Ring zu sitzen" – Mit diesen Worten hat die Klubchefin der Wiener Grünen, Vassilakou, am Dienstag eine Pressekonferenz eröffnet, die mitten auf der Ringstraße stattfand. Diese ist bis zum Ende der Abbauarbeiten für die EM-Fanzone noch gesperrt. Nach Ansicht der Grünen soll das länger so bleiben, nämlich vorerst einmal bis September.

So lange sollen die Autos von der Ringstraße verbannt bleiben. In dieser Zeit müsse ein Runder Tisch einberufen werden, in dem die zukünftige Nutzung des Boulevards geklärt werden soll, hieß es. Wobei die Grünen keinen Hehl aus ihrem Wunsch machen, den Ring dauerhaft für Autos zu sperren. Nur Fußgänger, Radfahrer, Straßenbahnen und auch Fiaker sollten den Ring benützen dürfen.

"Stadt kann Verkehrsströme bewältigen"

Gröbere Probleme dürfte die Maßnahme nicht machen, zeigte sich zumindest Vassilakou überzeugt: "Die Stadt kann die Verkehrsströme bewältigen." Sie verwies auf die Ansicht von Fachleuten, die bereits in der vergangenen Woche für eine dauerhafte Sperre plädiert hatten.

Gesperrt werde sollte laut Grünen vorerst der Teilbereich zwischen den Museen und der Universität, also in etwa jener Abschnitt, den auch die Fußball-Meile in Beschlag genommen hat. Dass die Grüne Forderung von Erfolg gekrönt wird, darf bezweifelt werden. Bürgermeister Häupl hat bereits abgewunken. "Ringsperre kommt nicht in Frage", erklärte auch der nicht amtsführende ÖVP-Stadtrat Walter.

Unterdessen steht der Zeitplan für die Aufhebung der EM-bedingten Ringsperre längst fest: Am 5. Juli soll der Wiener Prachtboulevard wieder frei passierbar sein. (APA)