Klagenfurt - Das verpflichtende Bildungsjahr in Kärntens Kindergärten wird noch heuer realisiert. Der entsprechende Entwurf ist am Dienstag im Bildungsausschuss des Landtages mit den Stimmen von BZÖ und SPÖ angenommen worden. Die ÖVP sprach hingegen von "Zwangskindergärten".Kindergartenreferent LHStv. Gerhard Dörfler teilte mit, dass somit ab September das Bildungsjahr für alle Kärntner Kinder, die ein Jahr vor dem Schuleintritt stehen, verpflichtend sei: "Wir sind damit österreichweit Vorreiter und setzen einen bildungspolitischen Meilenstein. Gleiche Chancen im Bildungssystem Ziel der Kärntner Initiative sei es, die Kinder bei der Erreichung der Schulfähigkeit optimal zu unterstützen. Dadurch werde auch die Chancengleichheit im Bildungssystem erhöht. Wichtig sei eine optimale Schulvorbereitung, vor allem sollten die sprachlichen und sozialen Kompetenzen gefördert werden, erklärte Dörfler. Gesetzlich verankert wurde außerdem die Kooperation von Kindergarten und Schule. Zudem wurde ein eigener Kärntner Bildungsplan für diese Zielgruppe ausgearbeitet. Die Elternbeiträge für die vorgeschriebene Bildungszeit übernimmt das Land. Basis dafür ist die bereits 2006 eingeführte Förderaktion des Gratis-Vormittagskindergartens. "Reißen Eltern Kinder aus den Armen" "BZÖ und SPÖ reißen den Eltern die Kinder aus den Armen. Dieser Beschluss raubt unseren Kindern ein weiteres Jahr ihrer ohnehin kurzen, unbekümmerten Kindheit", schimpfte ÖVP-Klubchef Stephan Tauschitz. Jetzt bestünde für die Eltern keine Wahlmöglichkeit mehr, ihr Kind alternativ zu Hause zu betreuen. Doch das sei nur die Spitze "des gefühlskalten orange-roten Eisberges": Eltern, die weiterhin ihr Kind im Familienverband behalten, müssten sogar mit Verwaltungsstrafen rechnen. Zufrieden ist hingegen Grün-Landessprecher Rolf Holub. Er begrüße diesen wichtigen Bildungsschritt, erklärte er auf Anfrage der APA. Auch FPÖ-Chef Franz Schwager ist "vorsichtig dafür". Er möchte noch einige Bedenken, etwa in Bezug auf eine adäquate Ausbildung der Kindergartenkräfte, ausgeräumt wissen. (APA)