Die Schuld an den schlechten Umfragewerten der SPÖ gibt Bures dem Koalitionspartner. Die ÖVP habe in den vergangen eineinhalb Jahren eine "destruktive Zusammenarbeit" gepflogen und als diese Strategie aufgegangen und die ÖVP in den Umfragen vorne gelegen sei "Neuwahlen vom Zaun gebrochen". "Da kommt ein Meinungsforschungsinstitut, sagt was, und dann haben wir Neuwahlen", kritisierte Bures die "Beziehungsunfähigkeit" der ÖVP. Schließlich habe die Volkspartei schon 1995 und 2002 Koalitionen platzen lassen und 2000 die stimmenstärkere SPÖ aus der Regierung gedrängt.
"Kräfte bündeln"
Die SPÖ werde im Wahlkampf aber "alle Kräfte bündeln". "Es geht los, wir starten die Aufholjagd zur ÖVP", übte sich Bures in Optimismus und gab sich "sehr zuversichtlich, dass wir am 28. September als stärkste Partei aus der Wahl gehen". Für ihren Wahlkampf hat die SPÖ laut Bures 9,5 Mio. Euro zur Verfügung. Ihren Wahlkampfauftakt absolvieren die Sozialdemokraten beim vorgezogenen Parteitag am 8. August in Linz, bei dem Werner Faymann zum Spitzenkandidaten und Parteichef gekürt wird. Auch die ersten Plakate will die SPÖ im August affichieren.
Geleitet wird der Wahlkampf von Bures, die in der dreistündigen Vorstandssitzung als Wahlkampfleiterin und Bundesgeschäftsführerin bestätigt wurde. Die Wahl erfolgte einstimmig, allerdings in offener Abstimmung. Bei der geheimen Wahl zur stellvertretenden Klubchefin war Bures am Montag in geheimer Wahl mit 31 zu 30 Stimmen beinahe durchgefallen.