Bühne
"musikprotokoll": Reflexionen über Bilder- und Tonflut
Das "Theaterstück für tanzendendes Publikum" bildet Höhepunkt von "[sounds + visuals] : Bilderverbot"
Graz - Audivisuelle Konzerte und Experimente bietet heuer das "musikprotokoll": Im Rahmen des "steirischen herbst" wird es von 11.
bis 15. Oktober unter dem Titel "[sounds + visuals] : Bilderverbot" Reflexionen über die alltäglich hereinstürzenden Bilder- und Tonfluten
geben. Dabei beschränkt sich die Programmreihe, die vom ORF veranstaltet wird, diesmal nicht auf Konzerte, sondern bietet auch Kino,
Tanz oder sogar ein Privatkonzert im Wasser.
Nur gegen Voranmeldung kann die Konzertinstallation "bioadapter phase V" genossen werden: Der Besucher begiebt sich dabei in ein
Deprivations-Bad, wo er in völliger Dunkelheit in einer Salzlake schwimmt. Aus der Echtzeit-Bearbeitung der Körpertöne entwickeln die
Musiker Peter Rantasa und Georg Zeitblom individuelle Klangbänder, die der Besucher mit nach Hause nehmen kann.
Trance-Ritual
Ein Höhepunkt des Programms stellt das "Theaterstück für tanzendendes Publikum" unter dem Titel "Trance Bakxai" dar. Dabei sind
die "Bakchen" des Eurpides der Ausgangspunkt für eine multimedial theatralische Version der Tragödie. Die Künstler von "Giardini Pensili"
wollen dabei den Gegenstand des Theatralischen in ein selbsterlebtes, nächtliches Trance-Ritual verwandlen, so Intendant Christian Scheib.
Konzerte in der klassischen Form
Kompositionen von Wolfram Schurig, Wolfgang Suppan und Misto Mochizuki werden vom
Klagforum Wien interpretiert, der Trompeter Franz Hautzinger bringt sein Solo-Programm "Gomberg" zur Uraufführung. In Zusammenarbeit
mit den Bühnen Graz findet ein Konzert des Grazer Philharmonischen Orchesters statt. Auf dem Programm stehen die Uraufführung von
Mayako Kubos Erster Symphonie, das "Hödlmoser"-Fragment von Thomas Pernes sowie "Tableau III" von Haubenstock-Ramati.
"Betriebsgeräusch" ist ein Film- und Musikprojekt in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Filmfestival "Diagonale", das im Kino im
Augarten stattfinden wird und sich mit Avantgarde-Filmen auseinandersetzt.
Am Budget hat sich nichts geändert
Nach Angaben des Intendanten zahlt der ORF auch heuer wieder 1,75 Millionen Schilling, während der
"steirische herbst" 800.000 Schilling beisteuert.
"musikprotokoll". 11. bis 15. Oktober in Graz. Karten über das Zentralkartenbüro, Herrengasse 7, oder die Kartenzentrale des
"steirischen herbst" unter 0316/816070
(APA)