Wien - Um nicht den Eröffnungsfeierlichkeiten des Tanzquartiers Wien Anfang Oktober in die Quere zu kommen, haben "dietheater Wien" ihr traditionelles Herbstfestival imagetanz in das Frühjahr vorgezogen. Bis 7. April setzen sich namhafte Vertreter der heimischen und internationalen Tanz- und Performanceszene vorrangig mit den oft gar bedrohlichen Auswirkungen von Technologie und Wissenschaft auf den Körper auseinander - oder konfrontieren mit den vielen Spielarten der Wahrnehmung. Dazu ganz passend der Auftakt: Im Künstlerhaustheater stellt Philippe Riéras Pariser Formation Superamas in der Installation/Performance Body-Builders (27. und 28. 2.) die Dynamik der Maschine den Rhythmen der menschlichen Fortbewegung und der Intimität des Körpers gegenüber. Der in London arbeitende Wiener Philipp Gehmacher lässt in seinen zwei Events (2. und 3. 3.) die schlichte Präsentation des Tänzers in Zeit und Raum wirken. Bert Gstettners mobiles Tanz*Hotel lässt sich zwecks Langzeiterforschung der Geschichte des Leibes in der station*corpus (6. und 7. 3.) nieder. Die Londoner Carol Brown Dances (9. und 10. 3.), deren künstlerische Wurzeln auf die Wiener Expressionistin Gertrud Bodenwieser zurückgehen, haben sich der feministischen Performance verschrieben. Bei Short Cuts 19 (12. und 13. 3.) stehen diverse Soli auf dem Programm, Ina Rager und Akemi Takeya geben Kostproben aus neuen Projekten (15. bis 17. 3.), die Compagnie Martine Pisani (20. 3.) gibt sich voraussichtlich ganz spartanisch, und Willi Dorner zeigt eine Reprise von back to return (23. und 24. 3.) . Im Konzerthaustheater hält Yosi Wanunu mit der als mehrtägige Lecture Demonstration gestalteten Performance Dolly in Wonderland (2. bis 10. 3.) Einzug in die wunderbare Welt der Naturwissenschaft. Ansonsten widmet man sich dort den Nachwuchskünstlerinnen Julia Todd (3. und 4. 4.) und Sabine Reiter (6. und 7. 4.). (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27. 2. 2001)