Graz - Unstimmigkeiten gibt es vor der nächsten Sitzung des Grazer Theaterausschusses in der nächsten Woche: Grund dafür sind Äußerungen des steirischen Kulturreferenten Gerhard Hirschmann (V), der sich in Grazer Medien für Budgetkürzungen und rigorose Sparmaßnahmen bei den Grazer Bühnen aussprach. Im Theaterausschuss will man das so nicht hinnehmen: Hirschmann habe nur einmal verlautbaren lassen, man müsse die bestehenden Verträge "durch schauen", hieß es aus dem Büro des Theaterausschuss-Vorsitzenden, Bürgermeister Alfred Stingl (S). Es habe keine konkreten Gespräche gegeben, wurde mitgeteilt, Stingl sei über Hirschmanns Vorgangsweise nicht glücklich In der "Kleinen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) wird Gerhard Hirschmann dahin gehend zitiert, dass es "nicht angeht, dass die Bühnen Millionenabgänge haben, die wir als Verantwortliche für die Steuergelder decken müssen". Deutlicher wurde der Landeskulturreferent im Stadtblatt "Der neue Grazer": "Die Verwaltung der Bühnen ist zu groß, hier muss, wie in jeder Privatfirma, massiv der Rotstift angesetzt werden". Im Vorjahr haben Stadt und Land rund 400 Millionen Schilling Zuschüsse geleistet. Aus dem Büro des Bürgermeisters hieß es dazu, mit dem Theaterausschuss habe es keine diesbezüglichen Gespräche gegeben, auch sei eine Änderung des bestehenden Vertrages auf Grund der Kündigungsfristen frühestens in fünf Jahren möglich. Verwiesen wurde von einer Sprecherin auch darauf, dass Hirschmann bei seinen Vorwürfen weder die Inflationsrate noch "ganz normale Gehaltserhöhungen" berücksichtigt habe. Der Grazer SP-Kultursprecher Karl-Heinz Herper bezeichnete die ganze Affäre in einer Aussendung als "kulturpolitische Sprengmeisterei", die besonders in Hinsicht aus "Graz Kulturhauptstadt 2003" als "ganz schlechtes kulturpolitisches Signal" angesehen werden müsste. (APA)