München - Die Kosten für den Umbau- und Neubau der Münchner Kammerspiele laufen offenbar immer mehr aus dem Ruder. Oberbürgermeister Christian Ude, SPD, zeigte sich am Montag empört darüber, dass es offenbar erneut zu einer Kostensteigerung kommt. Nach neuesten Angaben des betroffenen Ingenieurbüros sollen die Gesamtkosten für den Neubau des Probengebäudes und die Renovierung des Schauspielhauses nun bei 190 Millionen Mark (rund 1,4 Milliarden Schilling) liegen. Ursprünglich waren dafür 147 Millionen Mark und Ende des vergangenen Jahres nochmals zusätzlich 23 Millionen Mark veranschlagt worden. Ude will sich Regressansprüche vorbehalten Die neuerlichen Kosten sind den Angaben zufolge zum größeren Teil auf den ungewöhnlich maroden Bauzustand des Schauspielhauses und die notwendige Gesamtsanierung nicht nur des Bühnen-, sondern auch des Zuschauerbereiches zurückzuführen. Der geringere Teil betreffe die Firmenpleiten beim Neubau des Probengebäude. Ude wies das bereits eingeschaltete Revisionsamt an, die neuerlichen Kostensteigerungen unter allen rechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen. Dazu gehörten auch mögliche Regressansprüche gegen das betroffene Ingenieurbüro. Erhebliche Bauverzögerungen

Die Bauarbeiten liegen laut Ude trotz der extremen Schwierigkeiten im Plan. Das Probengebäude soll - nach mehrmaliger Verschiebung - nun im Mai eröffnet werden, nachdem die Einweihung schon vor einem Jahr vorgesehen war. Sicherheitstechnische Mängel und Baupleiten hatten zu der erheblichen Verzögerung geführt. Das Schauspielhaus soll - wie vorgesehen - zum Jahreswechsel 2002/2003 fertig sein. (APA/dpa)