Rheinau - Das Kunstprojekt "Europa im Fluss" ist vorläufig gestoppt worden. Das auf Initiative des Kölner Theaterregisseurs Bernd Dreßen gebaute monumentale Floß darf nach einer Verzögerung wegen anhaltendem Hochwasser und wegen Sicherheitsmängel nicht auslaufen. Nach Mitteilung der Stadt Frankfurt vom Mittwoch stellte der Kölner Verein Stadtkunst als Veranstalter nun einen Insolvenzantrag. Für die Frankfurter Station sollte das Projekt kurzzeitig auf ein Begleitschiff umsteigen und vom 8. bis 11. Juli am Main gastieren. Über den Stopp in Frankfurt - mit Auftritten der französischen Band Urban Sax und der Aufführung des neuen Theaterstücks "Great Grandfather is watching you" des Frankfurter Autors Jakob Arjouni ("Happy Birthday, Türke") - wollte die Stadt ursprünglich am Mittwoch informieren. Dies wurde aber kurzfristig abgesagt. Sicherheitsauflagen wegen der starken Strömung des viel Wasser führenden Rheins hätten das Auslaufen des Floßes verhindert und zum Insolvenzantrag geführt, teilte die Stadt Frankfurt mit, die sich an dem Projekt beteiligt hat. Das 162 Meter lange, 23 Meter breite und zehn Meter hohe Floß liegt nach wie vor im Baden-württembergischen Rheinau. Auf dem nach historischen Vorbildern entstandenen Theaterfloß wollen über 750 Musiker, Sänger, Schauspieler und Tänzer auftreten. An insgesamt 20 Anlegestationen soll es als Theaterbühne dienen. Jeden Tag ist ein anderes Kulturprogramm mit Musik und Theater vorgesehen. Das Floß besteht aus 2000 Holzstämmen. Insgesamt 50 Flößer aus dem Schwarzwald, aus Thüringen und Bayern arbeiteten zwei Monate lang an dem Projekt. Eigentlich sollte es am Dienstag bereits auf dem Weg nach Speyer sein. Das Floß sollte 50 Tage lang auf dem Rhein unterwegs sein. Ziel der 750 Kilometer langen Fahrt sollte Rotterdam sein. (APA/dpa)