Bühne
"Was ihr wollt"
Letzte Salzburger Festspielpremiere am Donnerstag
Salzburg - Schon steht die letzte Premiere der Salzburger Festspiele 2001 ins Haus.
Sie gilt dem Schauspiel: Ab kommenden Donnerstag ist Shakespeares Komödie
"Was ihr wollt" im Salzburger Landestheater zu erleben. Die Inszenierung des
Liebesverwirrungs-Spiels besorgte Christoph Marthaler, dem seine
Langzeit-Ausstattungs-Partnerin Anna Viebrock das Bühnenbild und die Kostüme zu
der Produktion gestaltet hat, die im Schauspielhaus Zürich bereits im Februar dieses
Jahres gezeigt wurde. Emotionelles Durcheinander
Emotionale Verwirrungen beherrschen den Klassiker der Verkleidungs- und
Gefühls-Verwirrungs-Komödie: Herzog Orsino schickt seinen Pagen Cesario zu Gräfin
Olivia auf Brautwerbung. Der Page aber heißt in Wirklichkeit Viola, ist eine Frau und in
ihn verliebt. Die Gräfin wiederum ist Viola-Cesario zugeneigt. Dem eingebildeten
Malvolio, dem bigotten Haushofmeister Olivias, versucht man schließlich auch noch in
einem Brief vorzutäuschen, dass seine Herrin ihn heimlich liebe. Emotionelles
Durcheinander allerorts also, bis am Ende Sebastian, Violas verschollen geglaubter
Zwillingsbruder, seine geliebte Olivia heiraten kann, während Herzog Orsino den
schönen Cesario bitten kann: "Gib mir deine Hand und lass mich dich in
Mädchenkleidern sehn".
Bühnenbildnerin Viebrock konstruierte für Marthaler an Stelle der Insel Illyrien, auf der
die Komödie an sich spielt, einen Schiffssalon, der auf den Raum des
Schauspielhauses Zürich eingeht. Neigungen in der Stückdramaturgie erfassen in der
Inszenierung auch offensichtlich das Kreuzfahrtschiff der Verwirrungen. Marthaler lässt
die Protagonisten ständig auf der Bühne verweilen und schickt sie je nach Szene in
den Hintergrund oder holt sie "ins Geschehen". Die "traurigste und beliebteste
Komödie Shakespeares", wie Produktionsdramaturgin Stefanie Carp das Stück
einschätzt, wird in Salzburg bis inklusive 29. August insgesamt fünf Mal gegeben.
(APA)