Das Orakel von Delphi kam anscheinend dadurch zustande, daß die Priesterin Lorbeer im Munde hatte. Lorbeer führt, wenn er in größeren Mengen genossen wird, zu Trance und Bewußtseinsstörungen. Im Mittelalter galt Lorbeer als Heilmittel gegen die Pest.

Die Lorbeerblätter stammen vom immergrünen Lorbeerbaum, der im ganzen Mittelmeergebiet wild wächst, aber auch in großen Plantagen kultiviert wird. Hauptanbaugebiete sind die Türkei, Griechenland, Italien, Marokko, Jugoslawien und Albanien. Aber selbst in Irland und Schottland gedeiht heute Lorbeer.

Um die Farbe zu erhalten werden die Blätter nach der Ernte im Schatten getrocknet. Gute Qualität erkennt man an stiellosen, grünen, trockenen und heilen Blättern. Da das Aroma nur langsam auf das Lebensmittel übertragen wird, kocht man die Blätter am besten mit. Zerbrochene Lorbeerblätter verlieren schnell ihr Aroma.

Vor seinem großen Küchenruf war der Lorbeer ein Symbol für Sieg und Ruhm. Ein Kranz aus Lorbeer galt schon im Altertum als Zeichen des Ruhmes, und sie konnten sich "auf ihren Lorbeeren ausruhen". Auch heute noch ist ein Lorbeerkranz - versilbert oder vergoldet - der Ehrenpreis für sportliche Leistungen.

In der Küche werden Lorbeerblätter für Sauerkraut und eingelegtes Gemüse verwendet. Sie gehören in jede Fleischbeize, in die Fischmarinade, zu großen Braten und allen dunklen Bratensoßen, deftigen Eintöpfen und dicken Suppen.

Tipp: Eine Schale mit Lorbeerblättern im Zimmer vertreibt die Fliegen.