Was in einer Stadt, in der dem besten Freund des Menschen (Hund, nicht Polizist) grundsätzlich größere Sympathie entgegengebracht wird als dem lästigen Nachwuchs des eigenen Genoms, ja eigentlich kein Wunder wäre. Und auch die Tatsache, dass ein eben zum dritten Mal erschienener Lokalführer einer in Wien erscheinenden Tageszeitung eine spezielle Hundewertung führt, spricht durchaus für so ein Verhalten. So nach dem Motto: Sparen wir uns die Mühe mit dem guten Kochen, das holen wir beim Hunzi punktemäßig eh wieder auf. Dem Argument, dass sich’s bei einer eigenen Speisekarte für haarige Vierbeiner wohl nur um eine völlig kranke Ausformung von Dekadenz handeln könne, könnte man auch begegnen, dass dies immerhin besser ist, als wenn Herrl und Frauerl dem Köter ständig Bissen vom für Menschen gedachten Essen zustecken. Was nämlich so ziemlich die schlimmste Demütigung für den Koch sein muss, der da versucht hat, was für menschliche Gaumen echt Feines auf den Teller zu bekommen, und Wastl unterm Tisch da vielleicht echt nach anderen Kriterien beurteilt. Dazu muss ich sagen, dass ich Hunde im Restaurant grundsätzlich für widerlich halte, und bettelnde Hunde noch einmal so widerlich, und bettelnde Hunde, deren Tun auch noch belohnt wird, als das letzte überhaupt. Ach nein, als das Vorletzte, danach kommen noch die Besitzer.