Arbeitswelten
"Es ist ganz wichtig, dass wir Mädchen Rollenvorbilder präsentieren"
jobs4girls.at: Internet-Projekt für Mädchen vor der Berufswahl
Wien - Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner und das
Frauenbüro der Stadt Wien stellen ein Internet-Projekt für Mädchen in
der Berufsfindungsphase vor. Die Statistik der häufigsten Lehrberufe
(Quelle: Wirtschaftskammer Österreich) zeigt, dass zwei Drittel der
Mädchen im Vorjahr Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau oder Friseurin
erlernten, sich also für einen traditionell weiblichen Beruf
entschieden haben. Im Vergleich dazu konzentrierten sich die Burschen
nicht auf so wenige Berufe. Frauenstadträtin Brauner sieht darin
geradezu eine Aufforderung zum Handeln: "Jobs4girls soll Mädchen eine
breite Palette an Berufen eröffnen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
technischen Berufsfeldern und im Bereich Informationstechnologien."Vorstellung von Berufsbiografien
Das interaktive Internet-Projekt soll sie bei dieser oft
schwierigen Entscheidung unterstützen. Derzeit werden unter
www.jobs4girls.at
200 Berufsbiografien von
Frauen vorgestellt. Diese unterschiedlichen Lebensläufe zeigen, dass
es eine Vielzahl von Berufen gibt, die für Mädchen interessant sein
können. "Die Mädchen bekommen dadurch einen Eindruck
davon, dass es unkonventionelle Ausbildungswege gibt und dass auch
sehr tolle Karrieren nicht unbedingt geradlinig verlaufen müssen",
zeigt sich Brauner von der Konzeption des Projektes überzeugt. "Es
ist ganz wichtig, dass wir Mädchen Rollenvorbilder präsentieren. Bei
jobs4girls sind das Frauen, die voll im Berufsleben stehen und den
Mädchen auch wertvolle Tipps auf den Weg dorthin mitgeben können", so Brauner.
Die "Frauen in Jobs" stellen sich und ihren Werdegang dar,
berichten von beruflichen Hürden, den spannenden und weniger
spannenden Seiten ihres Berufs, und geben ihre persönlichen Tipps an
die Mädchen weiter. Diese lernen auf diese Art Berufsbilder kennen,
die es möglicherweise in ihrem eigenem Umfeld nicht gibt. Überdies
werden die Informationen durch ein Medium vermittelt, das selbst zur
Entstehung neuer Berufe wie etwa Webdesignerin oder
Online-Redakteurin geführt hat.
Work in Progress
Ein Teil der vorgestellten Frauen steht über eigens
eingerichtete webmails auch für Anfragen der Mädchen zur Verfügung.
"Zur Schaffung von Rollenvorbildern ist es unbedingt notwendig, dass
die vorgestellten Frauen sich direkt an die Mädchen wenden können.
Der interaktive Aspekt dieses Homepage macht es möglich", so Brauner.
Die Homepage soll
über Computer des Arbeitsmarktservice und der Schulen, über die
Berufsinformationszentren und in Einrichtungen der Mädchenarbeit
abrufbar sein. Die Stadt Wien stellt damit allen Einrichtungen und
Personen des Berufsorientierungssystems ein wichtiges Instrument der
Mädchenförderung zur Verfügung.
(red)