Berlin - TV-Star Harald Schmidt hat am Sonntagabend als
Intendant ohne neue Hose sein Debüt am Berliner Ensemble gefeiert. Er
spielte den Chef des Hauses, Claus Peymann, in der Theaterpremiere
von Benjamin von Stuckrad-Barres Minidrama "Claus Peymann kauft sich
keine Hose, geht aber mit essen". Das Dramolett ist eine Persiflage
auf das Thomas Bernhard-Stück "Claus Peymann kauft sich eine Hose und
geht mit mir essen". Wegen großer Nachfrage wurde das Stück zwei Mal
aufgeführt.
In der 20-minütigen Kaufszene bei einem Berliner Herrenausstatter
plaudert Peymann über seine Hosenvorlieben, Theatermode und sein
Hamburger Lieblingsgeschäft. Am Ende entscheidet er sich für ein
T-Shirt und hat sein Geld vergessen. Begleitet wird Peymann vom
Ex-Schmidt-Texter Stuckrad-Barre, der sich selbst spielte. Schmidts
Show-Kollege Manuel Andrack mimte den Verkäufer.
Zuvor zeigte das Berliner Ensemble das Bernhard-Original in der
Inszenierung von Philip Tiedemann, die ursprünglich am Burgtheater
erarbeitet wurde. Tiedemann brachte auch die zuerst in der
Schmidt-Show gezeigte Persiflage auf die Bühne. Die Zuschauer waren
begeistert von dem Auftritt des TV-Zynikers, der Mitte November die
1000. Sendung seiner Late-Night-Show präsentiert hatte. (APA/dpa)